Šiško: „Nur Provokation“

Die umstrittene Versammlung einer rechtsextremen Bürgerwehr, die in Slowenien für Aufregung sorgte, soll nur eine Provokation gewesen sein. Das sagte deren selbst ernannter Anführer, Andrej Šiško am Dienstag. „Unsere Absicht war es, den Menschen die Augen zu öffnen“, betonte Siško laut Medienberichten.

„Wollten zeigen, wie die Dinge funktionieren“

„Ich glaube, es ist uns gelungen zu zeigen, was für eine unglaublich große Macht eine Einzelperson hat. Wenn sich die einzelnen Personen miteinander verbinden, können sie Sachen zum Guten verändern“, sagte Šiško bei einer Pressekonferenz in Maribor, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete.

Erneute Festnahme
Laut neuesten Medienberichten wurd Šiško am Mittwochmorgen erneut festgenommen. Nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft wurde die Entscheidung eines Untersuchungsrichters, der Šiško am Sonntagabend freigelassen hatte, aufgehoben. Daraufhin wurde Šiško wieder festgenommen

Die „Provokation“ diente laut Šiško dazu, der Öffentlichkeit zu zeigen, wie die Dinge in Slowenien funktionieren. „Wie die Medien, Politik und die Sicherheitskräfte funktionieren“, sagte Šiško. Er war in der Vorwoche festgenommen worden. Am Sonntagabend ließ ihn ein Untersuchungsrichter auf freien Fuß, weil er die vorgelegten Beweise ungenügend für die Verhängung einer U-Haft gefunden hat.

Šiško wurde der Aufruf zur gewaltsamen Änderung der verfassungsmäßigen Ordnung zur Last gelegt. Als Beleg wurden Videoaufnahmen einer Versammlung von rund 60 Männern in Uniformen und Tarnkappen, die teilweise bewaffnet waren, angeführt. Darin schworen die maskierten Mitglieder dem imaginären Land Štajerska Treue „bis zum Grab“. Gegenüber Medien hatte Šiško im Anschluss an die Veröffentlichung der Aufnahmen offen davon gesprochen, eine Unabhängigkeit der nordslowenischen Region Štajerska, in der auch Maribor liegt, anzustreben.

Am Dienstag verteidigte er die Gründung der Bürgerwehr. Die freien Menschen des Landes Štajerska hätten beschlossen, eine freiwillige Abwehrgruppe zu gründen, sagte Šiško. Die Betroffenen hätten das Recht dazu. Den Vorwurf, die slowenische Staatsführung stürzen zu wollen, wies er zurück. „Wir haben keine Absicht irgendjemanden zu stürzen, weder mit Waffen noch sonst.“ Bei der Versammlung seien lediglich Attrappen getragen worden.

Siehe Meldung vom 11.09.2018