Auch Ljubljana bekam erste „Stolpersteine“

Mit sogenannten „Stolpersteinen“ wird nun auch in Ljubljana an die Opfer des Holocaust erinnert. Am Montag wurden insgesamt 23 Pflastersteine mit messingglänzender Deckplatte zum Gedenken an jene jüdischen Mitbürger verlegt, die im Zweiten Weltkrieg vertrieben, deportiert und ermordet wurden.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit 1996 die Mini-Gedenksteine in die Gehwege einsetzt, hat am Montag die ersten zwei Stolpersteine in der Altstadt von Ljubljana in Anwesenheit des slowenischen Präsidenten Borut Pahor und des Parlamentspräsidenten Matej Tonin verlegt.

Organisiert wurde die Verlegung vom Jüdischen Kulturzentrum mit Unterstützung der Stadt Ljubljana, der israelischen Botschaft in Ljubljana und einer privaten Geldgeberin. Die Aktion soll in den nächsten zwei Jahren fortgesetzt werden. Die ersten Stolpersteine bekam Slowenien bereits 2012 in Maribor.

Ljubljana tlakovci spomina spotikavci Demnig Pahor

sta.si

Die pflastersteingroßen Messingtafeln mit Inschrift, die den Namen, Geburtsjahr, und Datum der Verhaftung und Ermordung der Opfer bekannt geben, werden im Boden vor den ehemaligen Wohnhäusern der Ermordeten verlegt. In Ljubljana lebten vor dem Zweiten Weltkrieg rund 160 Juden.

Die kleine jüdische Gemeinde in Slowenien wurde im Zweiten Weltkrieg fast komplett vernichtet. Von insgesamt 1.000 slowenischen Juden haben nur etwa 200 den Holocaust überlebt. Offiziell sind in Slowenien insgesamt 578 jüdische Opfer des Holocaust registriert.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 06.08.2018