Illegale Grenzübertritte im Juni zurückgegangen

In Slowenien ist die Zahl von illegalen Grenzübertritten im Juni gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, wie die Statistik der slowenischen Polizei zeigt. Im Juni wurden 885 Personen beim Versuch erwischt, illegal ins Land einzureisen.

Im Mai, als die höchste Zahl im laufenden Jahr erreicht wurde, gab es 1.158 Fälle. Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte (vom Jänner bis Ende Juni) 3.427 illegale Grenzübertritte verzeichnet. Die meisten Migranten stammten aus Pakistan, Algerien und Syrien - ihre Zahlen sind gegenüber des Vorjahres stark gestiegen.

Im April (573 Fälle) und Mai war die Zahl der illegalen Grenzübertritte nach Angaben der slowenischen Behörden erwartungsgemäß stark angestiegen, was auf bessere Wetterbedingungen und die Eröffnung einer neuen Route über Bosnien zurückgeführt wurde. Mit zusätzlichen Maßnahmen zur Beschränkung von illegaler Einreise am gesamten Balkan sei im Juni die Zahl wiederum gesunken, hieß es seitens der Polizei.

Auch die Zahl der Asylanträge ging im Juni zurück. Insgesamt 246 Personen stellten im vergangenen Monat einen Asylantrag in Slowenien. Das ist rund ein Drittel weniger als im Mai (365 Anträge) und vergleichbar mit April (274 Anträge), wie aus der Statistik des Innenministeriums hervorgeht. In der ersten Jahreshälfte wurde insgesamt 53 Personen Asyl gewährt.

Aus Österreich dreizehn Zurückweisungen

Gestiegen ist unterdessen die Zahl von Zurückweisungen. Aus dem Ausland wurden heuer insgesamt 249 Personen nach Slowenien zurückgewiesen, die meisten davon, 157 Personen, aus Italien. Nach Angaben der Polizei handelt es sich dabei um Asylsuchende, die slowenische Asylunterkünfte noch vor dem Ende der Verfahren verlassen, um weiter zu ziehen. Aus Österreich gab es in der ersten Jahreshälfte 13 Zurückweisungen. In der gleichen Vorjahresperiode gab es insgesamt 193 Zurückweisungen, davon 21 aus Österreich.

Slowenien seinerseits wies 1.000 Flüchtlinge nach Kroatien zurück. In der gleichen Periode des Vorjahres gab es insgesamt 346 Zurückweisungen in das südliche Nachbarland. Die Zahl sei deutlich gestiegen, weil sich die Kooperation mit den kroatischen Behörden verstärkt habe, hieß es.

Wegen sogenannter Push-Backs - sie sind laut Experten völkerrechtswidrig - an der Grenze zu Kroatien geriet die slowenische Polizei in Kritik. Medienberichten zufolge berichteten Flüchtlinge in Bosnien, die es über Kroatien bereits nach Slowenien geschafft hatten, von slowenischen Grenzschützer zurück nach Kroatien gedrängt worden zu sein - ohne die Möglichkeit einen Asylantrag zu stellen. Die kroatische Polizei brachte sie wiederum zurück nach Bosnien. Die slowenische Polizei und das Innenministerium wiesen die Vorwürfe zurück, die Angelegenheit wird von UNHCR und der slowenischen Volksanwältin geprüft.