Technische Uni mit Slowenien vernetzt

Die Gebäudehülle kann Unmengen von Energie verlieren - oder produzieren. Die TU in Graz/ Gradec und Partner in Slowenien vernetzen sich, um ein selbsttragendes Paneel für den Hochbau zu entwickeln, das solarthermisch aktiviert werden kann. Am Mittwoch wurde das Projekt vorgestellt.

Solarpaneele verbessern die Energiebilanz

Das ist den Bauingenieuren an der Technischen Universität in Graz/ Gradec aber nicht genug: Die solarthermisch aktivierten Fassadenpaneele (STAF-Paneel) sollen die Sonnenenergie effektiv nutzen, die Absorberplatten sind zugleich selbsttragend - und werden nicht auf die Fassade aufgebracht, sondern sind die Fassade. Und die 3,5 Meter hohen und einen Meter breiten Platten sollen weitere Funktionen wie Heizen und Kühlen ermöglichen, erklärte Helmut Schober vom TU-Institut für Hochbau.

Alu-Sandwich mit einer Mineralwollschicht

Die Paneele sind wie ein Alu-Sandwich mit einer Mineralwollschichte in der Mitte aufgebaut. An ihren Innenseiten werden sie von einem Netz aus 15 Millimeter breiten und drei Millimeter hohen Kanälen durchzogen, die durch die spezielle Umformetechnik des „Roll-Bondings“ entstehen. "Es gibt nicht viele Unternehmen, die Roll-Bonding in ihrem Portfolio haben.

Talum sodelovanje TU Gradec

sta.si

Wir haben das Glück, dass die Firma Talum nur rund 100 Kilometer weiter südlich in Slowenien liegt", wie Schober sagte. Das Unternehmen nahe Maribor verarbeitet jährlich rund 145.000 Tonnen Aluminium für den Automobilsektor, Kühlschränke, Nahrungsverpackungen und die Bauindustrie, wie der Leiter der strategischen Entwicklung, Stanislav Kores, schilderte.

Marktreife in zwei Jahren angepeilt

In den kommenden 24 Monaten wolle man das Projekt bis zur Marktreife führen. Davor muss aber noch viel Entwicklungs- und Simulationsarbeit geleistet und beispielsweise die Frage des Krümmungsverhaltens der Paneele oder das Strömungsverhalten der Flüssigkeit in den Platten geklärt werden. Dem „ABS network“-Konsortium steht dafür ein Gesamtbudget von rund 810.000 Euro zur Verfügung, davon sind rund 690.000 Euro Förderungen aus dem EU-Regionalhilfefonds (EFRE).

Meldung in slowenischer Sprache