Volksgruppen fordern mehr Beachtung

Österreichs Volksgruppen fordern von einer künftigen Regierung mehr Beachtung. In den vergangenen Jahren habe sich hinsichtlich eines neuen Gesetzes nichts weiterentwickelt, kritisierten am Mittwoch Vertreter der sechs Volksgruppenbeiräte in Wien.

Volksgruppenförderung seit 20 Jahren „eingefroren“

In einer Pressekonferenz unter dem Titel „Baustelle der österreichischen Volksgruppenpolitik“ im Bilingualen Realgymnasium des tschechisch-slowakischen Schulvereines Komensky forderten sie etwa eine Aufstockung der seit 20 Jahren „eingefrorenen“ Volksgruppenförderung. So sei die Förderung autochthoner Minderheiten seit Langem bei etwa 3,6 Millionen Euro im Jahr eingefroren.

Presica predsjednikov Savjetov

Petar Tyran

Laut dem Beiratsvorsitzenden der Kärntner Slowenen, Bernard Sadovnik, gehört diese „zumindest verdoppelt“. Aber auch mehrsprachige Medien gehörten stärker unterstützt, denn: „Wenn das Wort nicht mehr geschrieben oder gesprochen wird, dann gibt es keine Volksgruppe mehr“, warnte der Vertreter der Kärntner Slowenen.

Pochen auf Rechte

Auch die Novellierung des Volksgruppengesetzes, Änderungen im Bildungswesen und eine Presseförderung für die Minderheitenmedien müssten endlich in Angriff genommen werden. Wünschenswert wäre es, sich öfter nach dem Zustand der heimischen Volksgruppen zu erkundigen, erklärten die Vertreter der autochtoner Volksgruppen.

Vertreter attestieren Regierung dürftige Bilanz

Die Bilanz der abtretenden Regierung fällt laut ihnen dürftig aus. So habe sich bei der auf Eis liegenden Modernisierung des Volksgruppengesetzes nichts weiterbewegt. „Wenn man es ernst nimmt mit dem Stolz auf die Vielfalt, dann muss man auch die Grundlage schaffen“, meinte dazu Martin Ivancsics, der die Burgenlandkroaten vertritt.

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