Negativer Sondereffekt Agrokor für RBI

In Kroatien ist die Raiffeisen Bank International (RBI) eine Gläubigerbank des krisengeschüttelten Agrokor-Konzerns. Dieser Konzern steht seit Frühjahr unter staatlicher Kuratel. Auch die RBI hat dort Forderungen wertberichtigt.

Vor allem diese Wertberichtigung hat bei der Kroatien-Tochter der RBI unterm Strich einen Verlust von 16 Mio. Euro im 2. Quartal beziehungsweise von 3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2017 erzeugt.

Die Kroatien-Bank war zum Halbjahr die einzige Bank mit einem Defizit in der RBI-Konzernrechnung. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte die Kroatien-Tochter 38 Mio. Euro Gewinn geliefert.

„Folge eines großen Ausfalls“

Zu Namen einzelner Kreditkunden äußerte sich die Bank im speziellen Fall nicht. Im Halbjahresbericht 2017 heißt es bloß, dass sich in Kroatien „der Vorsorgebedarf infolge eines großen Ausfalls im Firmenkundenbereich auf 39 Mio. Euro“ belief. Das sei ein Anstieg um 30 Mio. Euro gewesen.

In Kroatien beschäftigt die RBI 2.110 Mitarbeiter und betreibt 78 Filialen. Das lokale Kreditvolumen wird mit 2,8 Mrd. Euro angegeben, die Quote an notleidenden Krediten hat sich im Halbjahr auf 18 Prozent verschlechtert.

Die Kroatien-Bank war mit dem Sondereffekt Agrokor aktuell ein Ausreißer im RBI-Bankennetzwerk, das sich heuer zur Jahresmitte ansonsten praktisch konzernweit einer deutlichen Reduktion der Kreditrisiken erfreute.

Nur in Slowenien war der Anteil fauler Kredite noch höher, hier verblieb nach dem Verkauf der dortigen Bank eine kleine Leasingfirma, die auf niedriger Basis vergleichsweise stark wertberichtigt hat.

Siehe Meldung vom 14.07.2017