Kampl aus FPÖ ausgetreten

Weil er sich nicht vom Nationalsozialismus distanzieren wollte, ist Siegfried Kampl, Bürgermeister von Gurk/ Krka, 2014 von der FPÖ ausgeschlossen worden. Wegen eines Formalfehlers wurde der Ausschluss vor drei Monaten aufgehoben. Am Montag trat er nun freiwillig aus der Partei aus.

Die Partei wollte den langjährigen Gurker Bürgermeister loswerden, weil er sich im Jahr 2014 in einem Interview nicht vom Nationalsozialismus distanzieren wollte. „Nur von dem, was sie gemacht haben, distanziere ich mich, nicht vom Nationalsozialismus. Das darf man nicht sagen, dass der zum Teil schlecht war“, hatte Kampl 2014 in dem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ gesagt.

Kampl hoffte auf Rehabilitierung

2014 wurde Kampl dann ausgeschlossen, wegen eines Formalfehlers des Kärntner Landesparteischiedsgerichts musste Kampls Ausschluss kürzlich aufgehoben werden. Der Ausschluss erfolgte nämlich nicht, wie in den Statuten vorgesehen, in einer Sitzung des Parteivorstandes, sondern per Umlaufbeschluss. Kampl hoffte nach der Aufhebung seines Ausschlusses, dass es zu einer „Aussprache mit den Parteiverantwortlichen“ kommt und er rehabilitiert werde. Am Sonntag forderte Kampl auch noch eine Entschuldigung der Partei.

Die Bundespartei wollte nicht, dass es zu einer Rehabilitierung kam. Der inhaltliche Grund für den Ausschluss habe sich ja nicht geändert, sagte der stellvertretende Parteichef Norbert Hofer am Montag zur APA: „Der Formalfehler wird jetzt behoben und der Ausschluss damit umgesetzt.“

Austritt nach Gespräch mit Darmann

Der Kärntner Klubobmann Christian Leyroutz kündigte für Montagnachmittag ein persönliches Gespräch der Kärntner Parteiführung mit Kampl an. Nach dem Gespräch mit Parteichef Gernot Darmann trat Kampl freiwillig aus der FPÖ aus. In einer Aussendung sagte Darmann, Kampl habe im Gespräch nochmals dargelegt, dass er sich vom Nationalsozialismus und jeglichen anderen totalitären Regimen klar distanziert habe. Er habe auch betont, sich als direkt gewählter Bürgermeister uneingeschränkt zu den demokratischen Grundwerten zu bekennen. Um den Diskussionen ein Ende zu setzen, sei er am Montag aus der Partei ausgetreten.

- Meldung in slowenischer Sprache
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- Siehe Meldung vom 07.08.2017