Übergabe eines Kuverts
Getty Images/EyeEm/Ngampol Thongsai
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Sozialmarie

SozialMarie für Korruptionsbekämpfung, Schülerkurse und TV-Untertitel

15 Projekte zu sozialen Innovationen sind am Sonntagabend – Corona-bedingt erneut online – ausgezeichnet worden, insgesamt wurden 55.000 Euro ausgelobt.

Die drei Hauptpreise der SozialMarie 2022 gingen an eine Initiative der Zivilgesellschaft zum Kampf gegen Korruption bei der Vergabe öffentlicher Mittel, kostenlose Bildungs- und Freizeitangebote für benachteiligte Schülerinnen und Schüler in Wien und eine Handy-App für TV-Untertitelung zum Sprachenlernen.

Insgesamt bewarben sich 275 Projektbetreiber aus sechs Ländern – Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien. Die Hauptpreise werden mit 15.000, 10.000 und 5.000 Euro prämiert.

Der zweite Hauptpreis ging an „Hobby Lobby“. An Schulen in sozial benachteiligten Wiener Vierteln bietet die Initiative Freizeitkurse an, von Fußball, Comiczeichnen und Kickboxen bis Sprachen, aktiv ist man derzeit in Favoriten, Simmering, Ottakring und Brigittenau. Seit der Gründung im März 2019 haben über 1.500 Jugendlichen an mehr als 130 Kursen teilgenommen.

Der Integration von Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, widmet sich der Gewinner des dritten Hauptpreises. „uugot.it TV“ setzt auf die Kombination von lokalem deutschsprachigem Fernsehen und eine App, die zu den Programmen Untertitel in der Muttersprache ihrer Nutzerinnen und Nutzer setzt. „Wir bieten MigrantInnen einen von Sprachbarrieren freien Zugang zu der Kultur an, in die sie zugezogen sind, und das alles während sie einfach fernsehen“, so Gründer Philipp Etzlinger.

Hauptsieger ist das slowakische Projekt „Red Flags Slovakia.Digital“. Dabei wird die Zivilgesellschaft zum „Wachhund“ bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für EU- und staatlich finanzierte IT-Projekte. IT-ExpertInnen bewerten und veröffentlichen ihre Erkenntnisse über staatliche Aufträge.

Die 2004 als erster europäischer Preis für soziale Innovation ins Leben gerufene SozialMarie wurde heuer zum 18. Mal vergeben. „Wenn man den guten Ideen nicht unter die Arme greift, geht nichts weiter“, sagte Gründerin Wanda Moser-Heindl. Finanziert werden die Preise durch die von Fritz Moser und Wanda Moser-Heindl gegründete Unruhe Privatstiftung.