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Coronavirus | Isolationsbereich für ORF Mitarbeiter

Nachdem die Moderatoren und Moderatorinnen der „Zeit im Bild“-Sendungen bereits in einen eigens eingerichteten Isolationsbereich am Küniglberg gezogen sind, wird diese Vorgehensweise auch für Landesstudiomitarbeiter/innen, ORF III und Ö3 übernommen.

Am Mittwoch, dem 25. März 2020, 20.00 Uhr, zogen 13 Redakteurinnen und Redakteure, Moderatorinnen und Moderatoren sowie Techniker nach einem Gesundheitscheck für zwei Wochen in das ORF Landesstudio Burgenland. Die ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich rund um die Uhr im Isolationsbereich aufhalten, dort auch übernachten und verpflegt werden. Nach zwei Wochen erfolgt der Wechsel zum zweiten Team.

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„Daheim im Studio“ im ORF Landesstudio Burgenland

Diese Isolation dient dazu, den Sendebetrieb und die mediale Versorgung des Burgenlandes mit Radio, Fernsehen und Online auch bei sehr starker Ausbreitung des Corona-Virus zu garantieren. Bei täglich wechselnden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hätte im Fall von nur einer einzigen Infektion ein großer Teil der Belegschaft in die behördlich verlangte Quarantäne geschickt werden müssen.

Elisabeth Pauer wird für den ersten Isolationsturnus die Moderation von „Burgenland heute“ übernehmen und damit zwei Wochen lang täglich die Fernsehinformation für die Burgenländerinnen und Burgenländer präsentieren. Studiogäste werden ausschließlich über „Skype“ oder Live-Schaltungen interviewt. Bis zu 100.000 Menschen sehen derzeit täglich um 19.00 Uhr „Burgenland heute“. Österreichweit kommt „Bundesland heute“ täglich auf mehr als zwei Millionen Zuseherinnen und Zuseher.

Die Sendungen auf Radio Burgenland werden in den kommenden zwei Wochen ausschließlich von Georg Prenner und Sebastian Györög moderiert, die sich beide auf die herausfordernde Arbeit freuen. Nach wie vor können Hörerinnen und Hörer unter dem Motto „Immer füreinander da“ täglich zwischen 13.00 und 14.00 Uhr unter der Telefonnummer 02682/64603 Grußbotschaften und aufmunternde Worte an ihre Liebsten richten.

So wie im Burgenland werden auch alle anderen Landesstudios auf einen Isolierbetrieb umstellen. ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: "Der ORF hat gerade jetzt den Auftrag, die Österreicherinnen und Österreicher unter allen Umständen mit umfassender Information zu versorgen. Wir werden alles Mögliche tun, um den Sendebetrieb in Radio, Fernsehen und Online national und regional bestmöglich abzusichern. Daher setzen wir Maßnahmen, die in der Geschichte des ORF ohne Beispiel sind. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großen Einsatz.“

Ö3 Moderatoren in Isolation

22 Mitarbeiter des ORF-Radios ziehen zwei Wochen lang in den Studios in Wien-Heiligenstadt zusammen, hieß es am Donnerstag. Damit will man den Sendebetrieb in der Coronakrise sicherstellen.

Auf diese Weise soll laut Aussendung „nicht nur das ‚Immunsystem‘ des Senders geschützt“ werden. „Es wird dadurch auch weiterhin in gewohnter Ö3-Qualität informiert und unterhalten.“ Zuvor gibt es für die 22 ausgewählten Mitarbeiter, darunter Moderatoren wie Robert Kratky, Andi Knoll oder Verena Kicker sowie Ö3-Senderchef Georg Spatt, allerdings noch medizinische Checks. Start für die laut Eigendefinition „spannendste Radio-WG Österreichs“ soll dann heute, Donnerstag, Abend sein.

Ein Radiomischpult und ein Mikrofon
pixabay

Für den Isolationsbereich wurden in den vergangenen Tagen Büros mit Betten ausgestattet und zusätzliche Sanitärcontainer eingerichtet. Erste Fotos sind auf der Ö3-Website oe3.orf.at abrufbar.

„Ziel des Isolationsbereichs ist der größtmögliche Schutz aller und der bestmögliche Erhalt der kritischen Infrastruktur“, wie betont wird. „Alle Bereiche sind vom restlichen Gebäudetrakt komplett isoliert und dürfen bis auf weiteres von niemand anderem betreten werden. Die Verpflegung erfolgt über eine Sicherheitsschleuse.“

„Die Isolation wird sicherlich eine herausfordernde und spannende Aufgabe für uns“, so Ö3-„Wecker“-Moderator Kratky. „Und vielleicht wird es dem einen oder anderen, der es bisher nicht so sehr geschätzt hat, außerhalb seiner Arbeitszeit zuhause zu sitzen, nach spätestens zwei Wochen das Gefühl zurückgeben, dass es daheim doch am schönsten ist.“ Man freue sich jedenfalls auf eine besondere Zeit „backstage und natürlich on Air mit der Ö3-Gemeinde“.

Auch ORF III Team in Isolation am Küniglberg

Mit dem heutigen Tag (26. März) zieht nun auch ORF III Kultur und Information, unter der Leitung seiner Chefredakteurin Ingrid Thurnher, in einen Isolationsbereich im ORF-Zentrum am Küniglberg. Ein vierköpfiges Team der ORF-III-Sendeabwicklung begibt sich außerdem am Standort Pfarrwerfen in eine gesicherte Isolationszone, um den Sendebetrieb zu garantieren und die dem ORF aufgetragene Informationspflicht aufrechtzuerhalten. Neben Thurnher begeben sich zehn weitere ORF-III-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nach einem medizinischen Test für zwei Wochen in den Isolationsbereich am Küniglberg.

Ingrid Thurnher
ORF/Günther Pichlkostner
Ingrid Thurnher

„Unser wichtigstes Anliegen in einer Krisensituation wie dieser ist, die Zuschauerinnen und Zuschauer weiterhin mit den wichtigsten Meldungen des Tages zu versorgen, verlässlich auf den aktuellen Stand zu bringen und komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln. Wenn das bedeutet, unseren Wohnort für eine begrenzte Zeit auf den Arbeitsplatz zu verlegen, um das zu gewährleisten, nehmen wir das natürlich gerne in Kauf“, sagt ORF-III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher.

Die ORF-III-Berichterstattung zur Corona-Krise im Detail:

Seit Beginn der Corona-Krise informierte ORF III das Publikum in knapp 100 Sondersendungen (Stand 26. März), darunter 17 Hauptabend-Sendungen, über die aktuellen Entwicklungen. Siegfried Meryn beantwortete dreimal im Haupt- bzw. Spätabend und seit 23. März werktäglich um 18.45 Uhr in der neuen Live-Call-in-Sendung „MERYNS sprechzimmer LIVE“ die Fragen der Österreicherinnen und Österreicher. Im Rahmen von „Politik live“ übertrug ORF III alle Sitzungen des National- und Bundesrats sowie bisher 16 Pressekonferenzen der Bundesregierung und die Pressefoyers nach dem Ministerrat. „Nachrichten in Einfacher Sprache“ informieren das Publikum werktäglich um 19.25 Uhr. Das ORF-III-Gesundheitsformat „treffpunkt medizin“ produzierte außerdem die erste österreichische Dokumentation zum Coronavirus, die am 19. März in ORF III erstausgestrahlt wurde. Ein zweiter Teil befindet sich derzeit in Produktion.

Um auch in Zeiten der Krise der Kunst- und Kulturszene eine breite Bühne zu bieten, hat auch ORF III zahlreiche Programmadaptierungen vorgenommen: Werktäglich bittet „Kultur Heute“ in Spezialausgaben Österreichs Künstlerinnen und Künstler vor den Vorhang. Unter dem Motto „Kultur findet statt“ werden Popmusik, Klassik-Acts, Kabarett, Poetry-Slam und literarischen Lesungen geboten. Das bisher monatliche ORF-III-Satireformat „Die Tafelrunde“ steht nun im Wochenrhythmus auf dem Programm. Legendäre Stücke des österreichischen Sprechtheaters präsentiert ORF III jeweils im Freitag-Hauptabend und auch der Sonntag bleibt im Zeichen von „Erlebnis Bühne“. Barbara Rett bringt dem Publikum das Beste des österreichischen Musiktheaters ins Wohnzimmer.
Darüber hinaus befindet sich ORF III in intensiven Gesprächen mit den bedeutendsten Kulturinstitutionen des Landes, um dem TV-Publikum noch mehr heimische Kunst und Kultur – eigens für das Fernsehen produziert – zu präsentieren.

Um gläubigen Menschen auch in Zeiten der Krise mit ihrem Wunsch nach Gottesdienstfeiern, Gebeten und religiöser Ansprache entgegenzukommen, wurde die neue Sendeleiste „Feier.Stunde“ in Zusammenarbeit mit der ORF-Religionsabteilung geschaffen. In diesem Rahmen überträgt ORF III u. a. wöchentlich um 10.00 Uhr einen Gottesdienst live. Weiters sendet ORF III mittwochs um 8.00 Uhr einen Live-Stream des Frühgottesdiensts der evangelischen Pfarrkirche in Oberwart sowie donnerstags um 8.00 Uhr den von Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn gehaltenen katholischen Gottesdienst aus der Andreaskapelle. Seit dem 23. März heißt es außerdem werktäglich um 20.10 Uhr „Miteinander – Füreinander“. Psychotherapeut und Theologe Arnold Mettnitzer, Bischof Michael Chalupka, Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und Dompfarrer Toni Faber beantworten werktäglich Fragen zu den Sorgen und Ängsten der Zuseherinnen und Zuseher und begleiten sie gemeinsam durch diese schwierige Phase.

ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber: „ORF III steht in ständigem Austausch mit seinem Publikum – in zahlreichen Sondersendungen möchten wir bestmöglich die Fragen, die sich die Österreicherinnen und Österreicher in Zeiten dieser Krise stellen, beantworten; gehen mit neuen Formaten auf die Empfindungen der Menschen ein, versuchen etwaige Sorgen zu nehmen sowie auch in herausfordernden Zeiten mit eskapistischem Programm die Kulturversorgung und auch den Humor nicht zu kurz kommen zu lassen. Damit uns das auch in Zukunft gelingt, ist es wichtig, jetzt alle Maßnahmen zu setzen, um den Sendebetrieb aufrechtzuhalten. Meinen großen Dank möchte ich hier dem gesamten ORF-III-Team aussprechen, das mit voller Motivation daran arbeitet, unserem Publikum auch weiterhin qualitatives Programm, das auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht, zu präsentieren und es über die schwierige Zeit hinweg zu begleiten.“