Serdar Erdost
ORF/ Thomas Jantzen
ORF/ Thomas Jantzen
Jubiläum | České Ozvěny | Slovenské Ozveny

„Volksgruppensprachen gehören zur Öffentlichkeit“ | Serdar Erdost

„Diese Sprachen, die hier in der Stadt gesprochen wurden und werden, sollten eine Selbstverständlichkeit erlangen, politisch, sozial und wirtschaftlich. Die Sprache muss eine öffentliche Funktionalität haben", sagt Serdar Erdost, Sendungsverantwortlicher der Volksgruppensendung „České Ozvěny | Slovenské Ozveny“.

Serdar Erdost
ORF/ Thomas Jantzen
Serdar Erdost bei der Diskussion zum Jubiläum der Volksgruppensendung Ozveny im ORF Radiokulturhaus Wien

Der Prof. Claus Gatterer Journalistenpreisträger und zweifach mit dem Journalistenpreis des Verbands der Wiener Volksbildung geehrte Redakteur Serdar Erdost werkt seit 32 Jahren im ORF. Zu Beginn seiner Tätigkeit im Unternehmen hat er die Zentrale Minderheitenredaktion mitaufgebaut, 2003 wechselte er ins Wiener Funkhaus und übernahm die Volksgruppenagenda. Derzeit ist er für Radio- und Fernsehsendungen in Tschechisch, Slowakisch und Burgenlandromani zuständig.

Vor 10 Jahren war er es, der mit der Produktion des tschechisch-slowakischen Magazins „České Ozvěny | Slovenské Ozveny“ betraut worden ist. Sendungsverantwortlicher Serdar Erdost betont bei der 10 Jahre Jubiläumsfeier seiner Sendung vergangenen Samstag, 9. November, im ORF Radiokulturhaus Wien die Bedeutung der Volksgruppensprachen im Wiener Alltag.

„Die Volksgruppensprachen sollen nicht nur im Familienverband gesprochen werden. Sie gehören zur Öffentlichkeit, zu den öffentlichen Räumen und Plätzen. Diese Sprachen, die hier in der Stadt gesprochen wurden und stets existieren, sollten eine Selbstverständlichkeit erlangen, politisch, sozial und wirtschaftlich. Die Sprache soll eine öffentliche Funktionalität haben. Um das alles zu gewährleisten, bedarf es einer Novellierung oder Nachjustierung des geltenden Volksgruppengesetzes. Nachdem die Produktionsverhältnisse global und rational geworden sind und sich zentral gestalten, sollte eine Volksgruppe analog zu dieser Veränderung über neue Parameter definiert werden. Territoriale, geschlossene Gebiete existieren nicht mehr wie früher und deshalb ist es nicht mehr zeitgemäß, das Brauchtum als Anerkennungsgrundlage beizubehalten.“

Serdar Erdost, Werner Herics
ORF/ Thomas Jantzen
Serdar Erdost und Werner Herics, Landesdirektor ORF Burgenland im Gespräch zum 10. Jubiläum der Sendung „České Ozvěny | Slovenské Ozveny“

Wenn das Volksgruppengesetz den neuen epochalen Anforderungen entsprechend modernisiert werden würde, machte man den Volksgruppen den Weg frei, die Selbstverständlichkeit zur Wirklichkeit werden zu lassen, hebt Erdost hervor.

Mit seiner Redaktion schafft es Erdost, die volksgruppenpolitischen Schwachpunkte gleichermaßen mit den historischen Errungenschaften der Wiener Tschechen und Slowaken in dem 25 minütigen Magazin auf ein für die gesamte Bevölkerung attraktives Podium zu bringen.

Die Sendung „České Ozvěny | Slovenské Ozveny“ wird in zweimonatigen Abständen in Tschechisch und Slowakisch mit deutschen Untertiteln auf ORF 2 Wien ausgestrahlt.

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