„Volksgruppenredaktion mit Herz dabei“ | Gratulationen zum Ozveny Jubiläum

On demand | Rádio Dia:tón | 18.11.2019

„Die Sendung Ozveny informiert uns über alle Volksgruppen, die uns hier in Österreich umgeben. Sie geben uns einen Einblick in ihr inneres Leben und somit macht das Magazin auch die Einzigartigkeit jeder einzelnen Volksgruppe sichtbar. Und deshalb ist die Sendung des ORF eine wichtige Quelle. Nicht nur für uns Vereine, sondern auch für alle anderen, die sonst keine Möglichkeit haben, sich über das Volksgruppenleben, mit all seinen Vereinen zu informieren“, betont der Vorsitzende des traditionsreichen Sokol Verbandes Österreich Thomas Frey-Materna bei der Jubiläumsfeier des Magazins im ORF Radiokulturhaus Wien.

Die Sendung „České Ozvěny | Slovenské Ozveny“, das erste ORF Magazin, gesendet in den Sprachen der tschechischen und slowakischen Volksgruppe in Österreich, feierte vergangenen Samstag ihr 10. Jubiläum. 2009 startete das 25-minütige Magazin, ausgestrahlt in ORF2 Wien, mit seinem Sendeschwerpunkt, dem Volksgruppenleben in Österreich, in beiden Sprachen mit deutschen Untertiteln.

Die strukturelle Heimat der Sendung macht das ORF Landesstudio Burgenland aus. So luden die beiden Landesdirektoren/innen Werner Herics | ORF Landesstudio Burgenland und Brigitte Wolf | Landesstudio Wien zu einer Feier im Großen Sendesaaal des ORF Radiokulturhauses, die im weitesten Sinne Vereine, Literatur, Kunst, Musik, sowie politische Vertreter/innen der Volksgruppen zu vereinen wusste.

Die Slowakische Botschaft in Wien unterstützte die Veranstaltung, bei der weder das älteste österreichische Tamburitzaensemble Adria fehlte, das ausgerechnet von Wiener Tschechen gegründet wurde, noch das Komenský Jugendorchester, oder die beiden slowakischen Folkloreensembles in Österreich Vinica und Rozmarín. Der Autor Stanislav Struhar las tschechisch und deutsch aus seinem neuesten Werk „Fremde Männer“ und Landesdirektor Werner Herics diskutierte am Podium gemeinsam mit dem Ozveny Sendungsverantwortlichen Serdar Erdost. Über all das informierte die Spezialsendung, eine gemeinsame Produktion von Rádio Dráťák und Rádio Dia:tón am Montag.

Spezialsendung | 10 Jahre Ozveny

„Ich schließe mich gerne den Gratulanten an, ich wünsche den Tschechen, Slowaken, gemeinsam mit den Österreichern noch viel gute Zusammenarbeit und Freude in der Gemeinsamkeit“, so der Botschafter der Slowakischen Republik in Wien Peter Mišík.

Tschechen und Slowaken in Wien könne man nicht auf Folklore beschränken, wissen die Vertreter der Volksgruppen Karel Hanzl und Vladimír Mlynár. Es gehöre das öffentliche Leben und politisches Engagement dazu. Es sei auch für die Sendung ein breites Spektrum, das sie jedoch sehr gut abzudecken vermag. So sei die Sendung Ozveny mit ihren Untertiteln auf Deutsch auch ein Quotenbringer für den ORF. Die Volksgruppenmitglieder zeigen sich für das europäische Leben gerüstet und gemeinsam mit der Volksgruppensendung Ozveny seien sie auf einem guten Weg, betont Karl Hanzl.

„Wir sind Brückenbauer, die Minderheitenangehörigen haben zwei Herzen, die in einem schlagen. Von klein an kennen sie zwei Welten, haben ein breiteres Spektrum an Lebenswelten und sprechen gleich mehrere Sprachen, vereinen somit wunderbar mit großem Einfühlungsvermögen viele Aspekte des gemeinsamen Alltags in Wien“, hebt der Vorsitzende des Volksgruppenbeirats für Slowaken Vladimír Mlynár hervor. Er gratuliert am Festabend der Sendung, die über hervorragende Zuseher/innen Quoten verfügt.

„Ich möchte mich bedanken, dass es diese Sendung gibt, sie ist ein wichtiger Impuls und Bestandteil des ORF. Ein besonderer Dank gilt auch den Redakteurinnen der Volksgruppenredaktion, da hat man schon am Anfang der Feier gesehen, dass sie wirklich mit dem Herzen dabei sind. Ich merke jedes Mal, wenn ihr irgendwo dabei seid, mit welcher Freude ihr das macht“, so Karel Hanzl Vorsitzender des Volksgruppenbeirats für Tschechen und Obmann des Schulvereins Komenský.

„Ein wichtiges Ziel ist es, die Sendung zu erweitern. Erstrebenswert wäre ein monatliches Magazin. Ich danke aber auch gleichzeitig dafür, dass der ORF vor 15 Jahren ein wichtiger Impuls war, dafür, dass junge Schülerinnen und Schüler gelernt haben, wie man mit dem Mikrofon umgeht“, so Hanzl über die Einführung des ORF Jugendradios in slowakischer und tschechischer Sprache, ausgestrahlt in der damaligen Mittelwelle, produziert von Schülerinnen und Schülern der bilingualen Komenský Schule, gemeinsam mit dem Sendungsverantwortlichen der Wiener Volksgruppenredaktion Serdar Erdost.

Das tschechisch-slowakische Magazin Ozveny wurde an seinem Geburtstag im ORF Radiokulturhaus Wien von zahlreichen Gratulanten geehrt. Einer davon war auch der Leiter der Volksgruppenredaktion Burgenland Alfred Hergovich: „Das ORF Landesstudio Burgenland ist stolz, das Kompetenzzentrum für Volkgruppen in Österreich zu sein. Wir produzieren nicht nur die Sendung für Tschechen und Slowaken in Wien, sondern auch die Magazine für Roma, Kroaten und Ungarn im Burgenland. Die heutige Feier bedeutet also eine große Freude für uns.“

Andreas Sarközi, Vertreter der Roma Volksgruppe in Österreich, ließ sich eine solche Feier auch nicht entgehen: „Die slowakische und tschechische Volksgruppe hat viel zu bieten, wie man sieht. Vom Jugendorchester bis hin zu Folkloregruppen, man sieht, es gibt hier ein gelebtes Volksgruppenleben, das Freude bringt.“

„Es ist eine große Freude zu sehen, wie viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind und mit uns dieses 10 Jahres Jubiläum zu feiern. Wir haben auch viel Lob bekommen. Wenn ich ‚wir‘ sage, dann sind es unsere Redakteurinnen in Wien, die wirklich einen tollen Job machen“, sagt der ORF Landesdirektor Werner Herics.

10 Jahre „České Ozvěny | Slovenské Ozveny“. 10 Jahre voller Bilder, Geschichten, Schicksale. 10 Jahre geprägt von Festlichkeiten, Jubiläen, volksgruppenpolitischer Errungenschaften. 10 Jahre voll von Erinnerungen über das, was war und Träumen und Wünschen darüber, was noch zu kommen vermag.

„Volksgruppensprachen gehören zur Öffentlichkeit“ | Serdar Erdost
„10 rokov „České Ozvěny | Slovenské Ozveny | klenotnica histórie národnostných skupín“