„Crime Scene Bratislava“ | Ján Hlavinka

On demand | Rádio Dia:tón | 21.10.2019

„Crime Scene Bratislava“ hieß der Vortrag des Bratislaver Historikers Ján Hlavinka vor dem Sommer bei der Konferenz „Deportiert. Vergleichende Perspektiven auf die Organisation des Wegs in die Vernichtung".

„Ende 1941 gab es eine Debatte zwischen den Vertretern des Slowakischen Staates und Heinrich Himmler, bei der Himmler fragte, wie viele Juden es in der Slowakei gebe. Der slowakische Innenminister Alexander Mach sagte, etwa 89.000. Himmler sagte daraufhin: ‚Wir werden sie brauchen!‘ Mach sagte im März 1942 dass dort der Gedanke entstand,dass die slowakischen Juden deportiert werden sollten und so unter die Kontrolle des nazistischen Dritten Reichs kamen. Wir wissen heute alle, dass die slowakischen Juden in Folge zu den ersten Opfern des Holocaust im heutigen Polen wurden“, erzählt der Historiker Ján Hlavinka von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften.

Hören sie eine Sendung darüber, wie das düstere Geflecht aus Geheimdienst, Polizei, der damals aktiven radikalen „Hlinkagarde“ und der Leistungen der Parteimitglieder der slowakischen „Deutschen Partei“ zuletzt die bis dahin friedliche, vielkulturelle Bratislaver Gesellschaft sprengte.

Text slowakisch | „Crime Scene Bratislava“ | Ján Hlavinka