Tanja Pap und ihre Familie sind Freichristen. Sie feiern den Heiligen Abend am 24. Dezember. Weihnachtsbräuche, wie wir sie kennen, werden an diesem Tag keine begangen, aber die Familie verbringt den Tag gemeinsam. Es wird gebacken und wenn genügend Geld vorhanden ist, dann gibt es an diesem Tag auch Fleisch zu essen. Traditionell gefeiert wird am 31. Dezember zum Jahreswechsel.

Tanja wuchs in ärmlichen Verhältnissen, mit ihrer Mutter und ihren sechs Geschwistern in einer Romasiedlung in Uschgorod, nahe der ungarischen Grenze auf. Ihr Vater starb, als sie 10 Jahre alt war. Schon als Kind musste sie mit ihrer Mutter die Straßen fegen, da das die einzige Verdienstmöglichkeit war. Zur Schule konnte Tanja nicht gehen, da sich die Mutter den Schulbeitrag und die erforderlichen Unterrichtsmaterialen nicht leisten konnte.

Radio „Roma sam“ | 28. November 2022 | 20:50 Uhr
Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland
Tanja Pap ist ständig in Kontakt mit ihren Angehörigen und Freunden, die noch in der Ukraine sind. Die Menschen leben in prekären Umständen und in ständiger Angst. Es mangelt an Lebensmittel, Medikamente und Heizmaterial. Menschenrechtsorganisationen und Sponsoren helfen mit gekochtem Essen und Gewand für die Kinder. Die meisten haben das Land verlassen, so Tanja Pap.

In Österreich kümmert sich die Diakonie um Familie Pap. Weiters bekommen sie Hilfe von Privatpersonen und von Emmerich Gärtner-Horvath und seinem Verein Roma-Service, den Tanja liebevoll Charly nennt. Tanjas Kinder gehen in Oberwart zur Schule und besuchen die Lernbetreuung des Vereins Roma-Service.

Solange der Krieg in der Ukraine andauert, kann Tanja und ihre Familie nicht ihr Heimatland zurückkehren. Der Mittelpunkt der jungen Romni sind ihre Kinder. Für deren Zukunft wünscht sie sich, dass sie in einer Umwelt ohne Krieg, ohne Armut und mit guten Bildungschancen aufwachen können.