Die Volksgruppe der Sinti und Roma trauern um Zipflo Weinrich

Der großer Jazzer Alois „Zipflo“ Weinrich ist am Sonntag nach schwerer Krankheit im 54. Lebensjahr gestorben. Weinrich, Sohn einer Sintifamilie, lernte mit acht Jahren Geige. Ausgebildet vom Großvater trat er zunächst zusammen mit seinem Vater Joschi Weinrich und den weiteren Familienmitgliedern auf und gab im Alter von 15 Jahren im Wiener Jazzland sein erstes Konzert.

Zipflo Weinrich

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Zipflo Weinrich

Doch entschied er sich zunächst für eine Fußballerkarriere und spielte bei FK Austria Wien in der Jugendmannschaft. Er war Mitglied des Junioren-Fußballnationalteams und absolvierte drei Länderspiele, beendete aber nach einer schweren Verletzung 1983 seine Sportlertätigkeit.

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Dann konzentrierte er sich auf das Musizieren und arbeitete zunächst mit österreichischen Musikern wie Karl Ratzer, Fritz Pauer, Karl Hodina und Richard Oesterreicher. Auch spielte er in Peter Ily Huemers Film „Dead Flowers“. Zunehmend trat er auch international mit Barney Kessel, Attila Zoller, Oliver Jackson, Toots Thielemans, Red Mitchell, Philip Catherine, Stochelo Rosenberg, Frank Gambale, Phillip Ingram und Dominique DiPiazza auf.

Alois "Zipflo" Weinrich in Amerika

Alois "Zipflo" Weinrich

Für einige Jahre verlegte er sich aufs komische Fach. Ab 2004 spielte er bei dem Heurigenkabarett „Die 3 Stehaufmandeln“ mit und spielte dort auch den Kontrabass, danach gemeinsam mit Harry Steiner als Komikerduo „Die Extrabladen“. Später wandte er sich wieder dem Jazz zu und arbeitete mit Harri Stojka zusammen. Er spielte auch im Quartett mit Pianist Fritz Pauer, Schlagzeuger Mario Gonzi und Bassist Paulo Cardoso.

2001 wurde Weinrich als „Künstler des Jahres“ von der Stadt Wien gewürdigt. Er lebte mit seiner Frau und seinen Kindern nahe Wien. Sein Sohn, der Gitarrist Buko Weinrich, spielte gelegentlich mit ihm.