Ferry Janoska | Seine Klänge als Schmelztigel der burgenländischen Kulturen

Ferry Janoska wurde in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren, heute lebt er in Neusiedl am See und ist aus dem burgenländschen Kulturleben nicht mehr weg zu denken. Die Sendung Roma sam widmet sich in den kommenden beiden Sendungen dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit.

Musik beeinflusste Janoska sein Leben von Beginn an. Sein Vater Ferry Janoska sen., selbst ein herausragender Geiger, förderte seinen Sohn schon früh. Die Abstammung war selten ein Thema, weder in der Familie noch im Leben.

Paul Gulda und Ferry Janoska

Emmerich Gärtner-Horvath

Roma sam | 7.5.& 14.5.2018 | 20:50 Uhr | Radio Burgenland | Livestream

1972 war ein Jahr großer Ereignisse. Ferry Janoska sen. entschloss sich die damalige Tschechoslowakei und das damalige realsozialostische Regime zu verlassen. Ein mutiger und riskanter Schritt, der die Familie Janoska in ein neues Leben nach Österreich führte. Die Freundlichkeit, die seiner Familie nach der Flucht entgegen gebracht wurde, beeinflusst Ferry bis heute.

Schon früh wusste er, dass er Komponist werden wolle, genauer gesagt mit 6 Jahren, als er sein erstes Konzert mit großer Orchesterbesetzung gesehen hatte. Ein Ereignis, das er über die Jahre in denen er seinen Vater als Berufsmusiker begleitete, nicht vergessen konnte. So entschloss er sich mit 27 Tonsatz am Konservatorium in Wien zu studieren.

Ferry Janoska erhielt für seine herausragenden Leistungen als Mensch und Musiker zahlreiche Ehrungen. 2004 wurde er mit dem Theodor Kery Preis und 2013 mit dem großen Ehrenzeichen des Landes Burgenlandes ausgezeichnet. In den letzten Jahren arbeitete er vor allem als Komponist und übernahm vorwiegend Auftragsarbeiten unter anderem für Musikgrößen wie die Wiener Philharmoniker, Wiener Sängerknaben, Reinhard Fendrich, bis hin zu Herzensprojekten mit dem Regisseur Peter Wagner. Einige der Projekte waren Weg weisend und bestätigten, dass er auf dem richtigen Weg sei, so Janoska in der aktuellen Sendung Roma sam.

Vor einigen Jahren entschied sich Ferry Janoska für einen Neuanfang mit einem neuen Instrument und zum Schritt zurück auf die Bühne. Eine Herausforderung, denn das erwählte Bandoneon ist eines der kompliziertesten Instrumente. Ferry meisterte auch diese Hürde und tritt mittlerweile mit namhaften Künstlern/innen wie den Wiener Philharmonikern und Paul Gulda auf.

Als auch Komponist und Arrangeuer ist er weiterhin tätig. Zur Zeit arbeitet er an einer neuen Produktion, die die Neuinterpretation von kroatischen Volksliedern beeinhaltet. Ein Crossover-Projekt zwischen kroatischen Volksweisen, Gypsy Swing und Jazz-Elementen.

Ferry Janoska, der sich in keine Schublade stecken lässt und der trotz seiner großen Erfolge und seinem ereignisreichem Leben auf dem Boden geblieben ist und nicht vergisst woher er kommt.

Durch die Sendungen führt Susanne Horvath, gestaltet wurden sie von Katharina Janoska.