Roma-Schwestern verbrennen in Campingwagen in Rom

War es eine Racheaktion oder ein rassistischer Anschlag? In Rom sind drei Schwestern einer Roma-Großfamilie ums Leben gekommen. Jemand hatte ihren Wohnwagen in Brand gesetzt.

Polizisten beim Tatort

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Polizisten in Rom an dem ausgebrannten Campingwagen

Bei einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Großfamilie in Rom sind drei Schwestern ums Leben gekommen. Die Schwestern im Alter von 4, 8 und 20 Jahren seien in der Nacht lebendig in einem Wohnwagen verbrannt, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch. In dem Campingwagen lebte die Roma-Familie mit insgesamt elf Kindern. Papst Franziskus wollte der Familie Trost spenden, teilte der Vatikan am Abend mit. Der Zuständige für das vatikanische Almosenbüro, Kurienerzbischof Konrad Krajewski, habe der Familie am Nachmittag einen Gruß des katholischen Kirchenoberhauptes überbracht.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt den Berichten zufolge wegen vorsätzlicher Tötung und fahrlässiger Brandstiftung. Vermutet wird eine Racheaktion, die Tat könnte auch einen rassistischen Hintergrund haben. Die Ermittler hätten ein Video ausgewertet, in dem eine Person zu sehen sei, die eine Brandflasche auf das Wohnmobil werfe und anschließend flüchte.

„Der Tod des Mädchens und der beiden Kinder ist ein Schmerz für die ganze Stadt“, sagte Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi laut Nachrichtenagentur ADNkronos. Das Wohnmobil, das auf einem Parkplatz in dem Stadtteil Centocelle stand, brannte vollständig aus. „Ich habe ein Donnern gehört und an eine Bombe gedacht. Dann bin ich ans Fenster gegangen und habe die hohen Flammen gesehen“, sagte eine Anwohnerin der Zeitung „La Repubblica“. Die übrigen Familienmitglieder hatten sich rechtzeitig retten können.

Quelle: dpa