Tschechische Roma-Kinder häufiger an Sonderschulen verwiesen

Prag (APA/dpa) - Roma-Kinder werden in Tschechien unverhältnismäßig oft an Sonderschulen verwiesen. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung der Schulaufsicht hervor. Roma-Kinder machen demnach 28 Prozent der Schüler in Programmen für leicht geistig Behinderte aus, obwohl sie nur 10 Prozent der Kinder eines Jahrgangs stellen.

Der tschechische Minister für Menschenrechte und Gleichstellung, Jiri Dienstbier junior, sagte der Agentur CTK, im Schulsystem laufe offensichtlich etwas falsch. „Wenn wir dafür keine Lösung finden, wird die soziale Benachteiligung an künftige Generationen weitergegeben“, kritisierte der Sozialdemokrat. In Tschechien leben rund 250.000 Roma.