Von Anfang an stand die Betreuung der Kinder im Vordergrund, auch wenn die Schulen geschlossen sind, erzählt Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Vereins Roma Service. Dabei steht der Verein mit seinen Lernbetreuern Susanne Gärtner-Horvath und Josef Schmidt ständig in Kontakt mit den Pädagoginnen und Pädagogen, um über Lehrpläne und Hilfestellungen für einzelne Kinder zu sprechen. Die Lehrer und Lehrerinnen sowie die Eltern seien dem Team dankbar, dass sie ihnen mit der Betreuung der Kinder und dem Homeschooling unter die Arme greifen, so Emmerich Gärtner-Horvath.
Vor Ort in den Vereinsräumen von Roma Service, sind im Moment vor allem die Volksschüler, diese werden persönlich betreut. Ältere Schüler der Oberstufe, die meist online Unterricht haben, werden vorrangig digital betreut.
Roma Sam | 18.1.2021 | 20:50 Uhr | ORF Radio Burgenland Livestream
Die Lernbetreuung der Volksschüler findet, anders als sonst, nun Vormittag statt. In den Einheiten werden die Haus- und Schulübungen mit den Kindern gemacht – alles in Absprachen mit deren Lehrern und Lehrerinnen, die den Schülern empfehlen die Lernbetreuung von Roma Service in Anspruch zu nehmen. Anders ist jetzt auch die Vorbereitung: Alle Räume und Tische müssen mehrmals täglich desinfiziert und gereinigt werden, um den Sicherheitsmaßnahmen zu entsprechen auszusetzen, erklärt Gärtner-Horvath.
Ein großes Problem bei den Kindern im Lockdown ist die Vereinsamung. Es fehlen die sozialen Kontakte, die die meisten Kinder eben in der Schule pflegen. Auch der Umgang mit Corona und den Ängsten die teilweise geschürt werden, fällt den Kindern natürlich schwer und überfordert sie. Eine Herausforderung für Kinder aber auch für die Eltern, die oft mit dem Homeschooling, dem eignen Beruf und den Existenzängsten, die die Pandemie, mit sich gebracht hat, nicht umgehen können, so Gärtner Horvath. Auch der Lernbetreuer Josef Schmidt, der viel von den Sorgen der Kinder in der Lernbetreuung mitbekommt sieht die Lage ähnlich.
Die Mutter von vier Kindern, Cindy Pereira da Silva, berichtet ebenfalls von der Überforderung, wenn die Schulen geschlossen haben und Kinder im Homeschooling sind. Die Situation sei für alle beteiligten schwer, erzählt sie – umso wichtiger sei die Lernbetreuung des Roma Service. Um zum einen die Eltern zu entlasten aber auch den Kindern ein soziales Umfeld zu bieten, indem sie andere Kinder, wenn auch nur mit Abstand und Maske, treffen können.
Im Moment hat man in der Lernbetreuung den Part der Schule übernommen – wo vorher in der Nachmittagsbetreuung auch mal gespielt wurde, geht es nun darum die Aufgaben abzuarbeiten, damit die Kinder die Hausübungen nicht allein zuhause machen müssen. Die Kinder selbst verstehen die Notwendigkeit der Lernbetreuung und erkennen, dass ihnen geholfen wird – so Emmerich Gärner Horvath.
Der Volksschüler Justin Raphael Sarközi kommt regelmäßig in die Lernbetreuung, die ihm auch gut gefällt. Den Lockdown findet er wie er sagt verwirrend und auch dem Thema Schule steht er mit gemischten Gefühlen gegenüber, wobei er sich aber schon sehr auf seine Freunde freut.
Während des Lockdowns wird die ganztägige Lernbetreuung aufrecht erhalten bleiben. Sobald die Schulen wieder geöffnet werden, findet die Lernbetreuung wieder wie gewohnt am Nachmittag statt.