ORF TVthek | Servus, Szia, Zdravo, Del tuha | 9. Februar 2020
Katharina Janoska begrüßt direkt aus der Europäischen Mittelschule in Oberwart, in der die Gedenkfeier, am 4. Februar, an die Opfer des tödlichen Bombenattentats auf vier Roma von 25 Jahren begann. Zu diesem bewegenden Abend luden Wolfgang Sobotka, Präsident des Nationalrates und Manuela Horvath, Leiterin der Roma-Pastoral der Diözese Eisenstadt.
Filmprojekt der Schüler/innen als geschichtliche Aufarbeitung
Unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler der Europäischen Mittelschule und zweier Pädagogen wurde im Vorfeld der Gedenkveranstaltung ein Projekt zur Aufarbeitung der Geschehnisse vor 25 Jahren realisiert. Holocaust, Volksgruppen, Bombenattentat und Erinnern bildeten Bereiche, die Jugendlichen in ihren Wissensstand fehlten. Ein Film, den sie selbst produzierten, wurde gleich zu Beginn der Gedenkfeierlichkeiten in ihrer Schule präsentiert.
Der Filmdokumentation über den bislang schwersten Anschlag in der Zweiten Republik folgte ein Vortrag von Gerhard Baumgartner, Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, als gedankliche Stütze.
Podiumsdiskussion | 25 Jahre nach dem Attentat
Anlässlich des Gedenkens an das Attentat in Oberwart, in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995, veranstaltete die Volkshochschule der Roma in Kooperation mit der Arbeiterkammer-Bücherei Ende Jänner eine Podiumsdiskussion. Gemeinsam erinnerte man sich an jenen Tag, der als Tag des Terrors in die Geschichte einging.
Erinnerungsarbeit | Zirkusleute im Nationalsozialismus
Das aktuelle Magazin taucht auch in ein ein bisher wenig beachtetes Thema in der leidvollen Geschichte der Volksgruppe ein. „Vergessene Kosmopoliten“ heißt ein Forschungsprojekt an der Universität Helsinki, das an Zirkusleute als Opfer des Nationalsozialismus, die bislang kaum ins Bewusstsein gedrungen sind, erinnert. Vor allem waren es verfolgte Zirkusfamilien mit jüdischer, jenischer Herkunft oder Sinti und Roma. Über das Zusammenspiel von Forschung und artistischen Aktionen will das Projekt alternative Möglichkeiten in der Bildungs- und Erinnerungsarbeit aufzeigen.