Kinder der Lernbetreuung Roma-Service
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24. Romadialogplattform | Bildung und Jugend

Ende November stand die Romadialogplattform unter dem Motto „Roma Kinder- und Jugend Empowerment“. Mit diesem Thema konnte ein Rekord an Anmeldungen erzielt werden, sagte Susanne Pfanner, Leiterin der Roma Kontaktstelle im Bundekanzleramt.

On demand | Roma sam | 9.12.2019

Roma Bildung und Jugend
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Die 24. Romadialogplattform fand in der Bildungsdirektion in Wien statt.

Die Dialogpattform soll den Austausch zwischen Angehörigen der Volksgruppe der Roma und Vertretern der Zivilgesellschaft sowie der nationalen Roma Kontaktstelle fördern.

Institutionalisierung & gesicherte Förderungen

Die Romadialogplattform bietet einen Raum für eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen zur Inklusion von Roma bis 2020. Es gibt auch hier konkrete Forderungen seitens der Vereine, vor allem im Bereich der Ausbildung junger Roma/nija. Mirjam Karoly, Vorstandsmitglied des Vereins Romano Centro, sieht schon ein starkes Engagement in der Jugendbewegung, die studiert und in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig ist.

Roam Kinder und Jugend
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Auf der anderen Seite gibt es oft bei Familien mit Migrationshintergrund ein Armuts- und Bildungsproblem, gegen das man vorgehen müsse. Die Maßnahmen, die Erfolge zeigen, müssen hier konsequent weitergeführt werden, dazu bedarf es Institutionalisierung und Förderungen, so Karoly.

Lernbetreuung & Schulmediation

Im Besonderen wurden bei der Romadialogplattform zwei Projekte zur Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Die Lernbetreuung des Oberwarter Vereins Roma Service und die Schulmediation ausgehend vom Wiener Roma Verein Romano Centro.

Roma Bildung und Jugend
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Roma sam | 09.12.209 | um 20:50 Uhr
Radio Burgenland livestream

Die Aufgabenbereiche einer Schulmediatorin sind vielfältig und oft nicht einfach, wie Roma-Schulmediatorin Vesna Kovacevic berichtet. Sie bildet die Brücke zwischen Schule und Elternhaus. Natürlich gibt es, wie schon erwähnt, meist armutsbedingte Probleme, die aber nicht überwiegen, so Kovacevic. Von der Dialogplattform erhofft sich die Roma-Schulmediatorin, dass die finanziellen Mittel ermöglicht werden können, um die Lernbetreuung langfristig fortsetzen zu können. Denn im Moment ist ihr Job kein sicherer, da immer wieder um Förderungen angesucht werden muss und nie klar ist, ob diese bewilligt werden.

Roma Bildung
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Im Burgenland sei die Zusammenarbeit mit den Pädagogen, dem Landesschulrat und den Schulen im Allgemeinen sehr gut, so Emmerich Gärtner-Horvath vom Verein Roma Service Oberwart. Er sieht eine doch deutlich wahrnehmbare und positive Entwicklung der Situation der Roma Kinder und Jugendlichen in den letzten 30 Jahren. Es gibt Roma mit hohem Bildungsabschluss und auch das Bildungsniveau steigt – die Vorurteile innerhalb der Mehrheitsgesellschaft seien aber noch nicht ganz verschwunden. Hier gilt es anzusetzen, so Gärtner-Horvath. Die Pädagogen/innen sollen allen Kindern auch die Kultur und Sprache der Roma vermitteln, so können Klischees abgebaut und Integration gefördert werden. Das Ziel ist, dass jedes Kind stolz zu seiner Abstammung stehen kann.

Wittgensteinpreisträgerin Hemetek | „Music and Minorities Research Center“

Letztes Jahr gewann die Ethnomusikologin Ursula Hemetek den Wittgensteinpreis, den höchst dotierten Wissenschaftspreis in Österreich. Damit ging dieser Preis zum ersten Mal an eine Kunst Universität und auch zum ersten Mal an den Fachbereich Musik.

Ende November präsentierte Hemetek nun, was mit den 1,4 Millionen Euro Fördergeld geschehen ist. Sie gründete das „Music and Minorities Research Center“, in dem künftig die Musik und Musikethnologischen Zusammenhänge weiterhin erforscht und dokumentiert werden sollen.

Das internationale Team steht noch am Anfang und versucht nun, ein weltweites Netzwerk aufzubauen, Forschungsstände zu vergleichen und zu analysieren. Der Forschungsschwerpunkt lag für Ursula Hemetek schon immer in der Roma Musik. Ihr ist es zu verdanken, dass die Musik der Lovara, insbesondere von Ruzsa Nikolic Laktatos, die auch in ihrer Eröffnungsrede nicht fehlen durfte, erhalten blieb und bleibt. Die Ethnomusikologin bietet vielen jungen Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, zu Forschen und dies auch, was die Roma Musik betrifft.