Eine Zeitreise für Kinder durch die Geschichte des Burgenlandes
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Vorsitzender Gärtner-Horvath | Unterricht in Roman, mehr Budget, mehr Platz in Medien

„Von Zeit zu Zeit im Burgenland“ ist der Titel eines (Vorlese-)Buches für Kinder, das ausgewählte Ereignisse der Geschichte des Landes in kurzweiliger, altersadäquater Form beinhaltet. Dieses Buch ist neben den Burgenland-Sprachen Deutsch, Kroatisch, Ungarisch auch in Roman erschienen.

Susanne Horvath hat darüber und über die Forderungen der Volksgruppe der Roma und Sinti bezüglich der kommenden Nationalratswahlen am 29. September 2019 mit dem Vorsitzenden des Volksgruppenbeirates Emmerich Gärtner-Horvath gesprochen.

Eine Zeitreise für Kinder durch die Geschichte des Burgenlandes
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Roman im Unterricht etablieren

„Der Gedanke besteht bereits lange, dass in Kooperation mit der PH Burgenland so ein Projekt entsteht. Zusammenarbeit mit den Burgenlandkroaten und Ungarn gibt es schon seit vielen Jahren. Heuer wird in der Voksschule Oberwart auch, seit langem wieder Roman unterrichtet werden. Dafür werden Bücher wie dieses Lesebuch benötigt. Es ist auch notwendig, dass unsere Sprache wie die anderen Volksgruppensprachen den gleichen Stellenwert hat. In Zukunft werden mehr Lernmaterialien in Form von Büchern herausgebracht werden“, sagt Vorsitzender Gärtner-Horvath.

Die Motivation der zukünftigen Lehrkräfte der Sprache Roman sei, natürlich die Sprache in Wort und Schrift zu lernen, und sich sowohl mit der Geschichte als auch mit der Volksgruppe identifizieren zu können, meint Gärtner-Horvath ungeachtet dessen, dass gerade „Burgenland Roman“, die Muttersprache der Roma, als Schwerpunkt für das Lehramtstudium an der PH Burgenland nicht einmal angeboten wird.

„Gut wäre, wenn es mehr Anmeldungen für die PH Eisenstadt geben würde“, fügt er hinzu, da gerade zwei ORF Mitarbeiter/innen der Volksgruppenredaktion die Aufnahmeprüfungen für das Lehramt an der PH Burgenland erfolgreich bestanden haben, mit der Absicht, Burgenland Roman als Schwerpunkt zu studieren. Mit fünf Anmeldungen kann Burgenland Roman als Hochschullehrgang eingerichtet werden.

Romawallfahrt nach Mariazell

Roma Wallfahrt Mariazell 2018
Anna Maria Scherfler
Roma Wallfahrt 2018

Am Sonntag, 11. August 2019 findet zum 24. Mal die traditionelle Roma-Wallfahrt nach Mariazell statt. Um 10.00 Uhr Beginn der Heiligen Messe. Während der nationalsozialistischen Herrschaft war der Roma-Volksgruppe die jahrhundertelange Tradition der Pilgerreise verboten. Im August 1996 wurde der Bittgang zur Magna Mater Austriae von den österreichischen Roma-Vereinen wieder ins Leben gerufen.

„Die jährliche Romawallfahrt organisiert Manuela Horvath von der Roma Pastoral mit Sitz in Oberwart. Im Volkgruppenbeirat wurde darüber gesprochen, dass diese Wallfahrt auch heuer stattfinden soll. Der Kulturverein Österreichischer Roma Wien steuert bei, andere Roma Organisationen sind daran beteiligt und unterstützen“, erklärt Beiratsvorsitzender Emmerich Gärtner-Horvath.

Von der kommenden Regierung gefordert

Unabhängig davon, welche Parteien die Regierung bilden, sei eine Auseinandersetung ausschlagebend, ständig bemüht zu sein, dass die Anliegen der Volkgruppen in Österreich angenommen werden. Zum Beispiel müsse im medialen Bereich mehr getan werden. Es gäbe leider im Fernsehen nur das viersprachige Magazin des ORF „Servus, Szia, Zdravo, Del tuha“, so Gärtner-Horvath. ==

Hier ist es jedoch anzumerken, dass das ORF „Servus, Szia, Zdravo, Del tuha“ erst in den letzten Jahren seinen Schwerpunkt auf Beiträge über Roma und Sinti gelegt hat.

„Ich würde mir wünschen, dass unsere Volksgruppe eine eigene Sendung hätte, da es viel zu berichten gibt. Die Arbeit für die Volgruppen wird allgemein immer mehr, und die Fördergelder bleiben jedoch seit Jahren gleich. Die müssten auf jeden Fall angehoben werden“, schließt Emmerich Gärtner-Horvath ab.