Mahnmal Lackenbach
Emmerich Gärtner-Horvath
Emmerich Gärtner-Horvath

Gedenkveranstaltung vor dem Mahnmal für Roma und Sinti in Lackenbach

Das Lager in Lackenbach war das größte dieser Art in Österreich sowie im gesamten Deutschen Reich und wurde am 23. November 1940 in einem ehemaligen Gutshof in Lackenbach im Kreis Oberpullendorf eingerichtet. Insgesamt wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als 4.000 Roma und Sinti inhaftiert. Nur 300 bis 400 Häftlinge erlebten die Befreiung des Lagers durch sowjetische Truppen im April 1945.

Gedenkveranstaltung vor dem Mahnmal für Roma und Sinti in Lackenbach am
18. November 10:30 Uhr

Das Lager war von Stacheldraht umgeben und wurde von Polizisten bewacht. Die internierten Menschen mussten in den Ställen und Scheunen des ehemaligen Gutshofes unter primitivsten Bedingungen leben und Zwangsarbeit leisten. Sie wurden trotz schlechtester Ernährung und hygienischer Bedingungen von der Lagerleitung an Forstbetriebe, Gutshöfe, eine Ziegelei, Straßenbaufirmen und an die Seidenraupenzucht Falkenau „verliehen“.

Rund 350 Roma und Sinti aus dem Lager Lackenbach wurden auch beim Autobahnbau eingesetzt. Im November 1941 erging der Befehl, Roma und Sinti aus den „Zigeunerlagern“ ins „Ghetto Litzmannstadt“ in Lodz zu deportieren. Unter den 5.007 Personen (davon 2.689 Kinder) aus derartigen Anhaltelagern in Österreich stammten mehr als 2.000 aus jenem in Lackenbach. Im Jänner 1943 erging der Befehl des NS-Regimes zur Deportation von Roma und Sinti in das Vernichtungslager Ausschwitz-Birkenau.