
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bundesratspräsident Günter Kovacs. Der Burgenländer bezeichnete die Anerkennung der Volksgruppe der Roma vor 30 Jahren, als einen Meilenstein österreichischer Minderheitenpolitik. Die für die Volksgruppen zuständige Ministerin Susanne Raab, gratulierte per Videobotschaft zum 30-jähriigen Jubiläum und unterstrich die bereits erreichten Fortschritte. Die Ministerin erwähnte aber auch, dass noch weitere Schritte zur Inklusion und Gleichberechtigung der Volksgruppe der Roma, nötig sind.

Radio „Roma sam“ | 29. Mai 2023 | 20:50 Uhr
Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland
Als Festredner war Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, ins österreichische Parlament eingeladen. Er beobachte in vielen Ländern Europas einen neuen Nationalismus und das Anwachsen von Antiziganismus, der seine Wirkungsmächtigkeit bis heute nicht verloren hat, so Romani Rose.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, sieht konsequente Bildungsarbeit als zentrales Mittel gegen Antiziganismus. Bereits im Kindergarten müsse man beginnen. Zudem sollen Ungerechtigkeiten aufgezeigt und das Geschichtsbewusstsein, gestärkt werden.

Unter der Leitung und Moderation der Politologin Mirjam Karoly, tauschten sich die Botschafter der österreichischen Nachbarstaaten, Tschechien, Slowakei und Ungarn mit dem Beiratsvorsitzeden der Volksgruppe der Roma, Emmerich Gärtner-Horvath, über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation der Roma in Europa, aus. Für die Zukunft wünscht sich Gärtner-Horvath ein eigenes Gesetz zum Schutze der Roma und Sinti in der Europäischen Union.

Für Mirjam Karoly, die auch im Volksgruppenbeirat der Roma vertreten ist, hat der Festakt im Parlament aufgezeigt, wie groß und lebendig die Entwicklung der Volksgruppe in den letzten 30 Jahren in Österreich war. Gleichzeitig sah man aber auch, wie manifest struktureller und institutioneller Rassismus in Europa sind. Man habe die Ressentiments in der breiten Bevölkerung unterschätzt, sagte Karoly.

Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung zum Internationalen Roma-Tag im Parlament, vom Béla Horváth Ensemble.