Vesna Kilom und Alina Kugler, Caritas Salzburg
Alina Kugler/ Caritas Salzburg
Alina Kugler/ Caritas Salzburg
Roma Sam | Arbeitsmarkt

Va an Va – Empowerment-Projekt für Roma und Sinti in Salzburg

„Va an Va“ heißt das neueste Arbeitsmarktprojekt der Caritas Salzburg, das sich an Roma und Romnja, Sinti und Sintize in Salzburg richtet. Mit Hilfe und Unterstützung möchte man Menschen den Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt erleichtern. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Anfang 2023 gibt es „Va an Va“ in Salzburg, ein Arbeitsmarktprojekt, das sich insbesondere an Roma und Romnja, Sinti und Sintize richtet. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf arbeitsmarktbezogene, auch vorgelagerte, Hilfestellung zur Integration der Zielgruppe in den österreichischen Arbeitsmarkt. Es wird versucht, ganzheitlich jene Hilfe anzubieten, die für den Berufseinstieg notwendig ist, wie Gerlinde Hörl erzählt.

Gerlinde Hörl
ORF
Gerlinde Hörl | Caritas Salzburg

Als vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft gefördertes Projekt wird eine gleichberechtigte Beteiligung von Menschen aus der Minderheit in Schlüsselpositionen vorausgesetzt. So ist „Va an Va“, zu Deutsch Hand in Hand, für Vesna Kilom und Alina Kugler gelebte Praxis. Beide engagieren sich seit Jahren für die Belange der Salzburger Roma und Romnja, Sinti und Sintize. Vesna Kilom ist Romni und die Tochter serbischer Gastarbeiter. Als Kind musste sie sich in einer ihr fremden Umgebung beweisen. Darüber hinaus wird sie schon in jungen Jahren mit Antiziganismus konfrontiert. Kilom ist seit Jahren in der Salzburger Roma-Community gut vernetzt. Wichtig sei, so die Romni, dass Roma und Romnja, Sinti und Sintize Zugang zu relevanten Informationen zu Arbeitsrecht in Österreich erhielten.

Vesna Kilom und Alina Kugler
ORF
Vesna Kilom und Alina Kugler | „Va an Va“ – „Hand in Hand“

Radio „Roma sam“ | 22. Mai 2023 | 20:50 Uhr

Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland

Ihre Kollegin, Alina Kugler, engagiert sich ebenfalls in der Sozialen Arbeit. So war sie bereits in diversen Roma-Projekten aktiv, unter anderem bei der Roma-NGO Phurdo. Für ihre Arbeit begann die studierte Sozialarbeiterin sogar Rumänisch zu lernen. Jeder Mensch sei individuell zu betrachten, so Kugler. Wissen über die Geschichte dieses Volkes, etwa die Sklaverei oder den Genozid während der NS-Diktatur, schaffe Verständnis.

Das Projekt fokussiert auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt. Nichtsdestotrotz findet ein holistischer Ansatz, der die Bedürfnisse der Klientel umfassend berücksichtigt, Anwendung. Anders als medial vermittelt, würden aber nicht nur sogenannte Notreisende betreut, wie Kugler betont. Die Situation in Salzburg sei äußerst komplex. So gäbe es verschiedene Roma- und Sinti-Gruppen mit unterschiedlichen sozioökonomischen Hintergründen.

Mit Deutsch, Rumänisch, Romanes und Serbisch sprechen die Mitarbeiterinnen ein breites Spektrum der Roma-Community an. Ein langfristiges Anliegen von Alina Kugler wäre der Aufbau einer Selbstvertretung in Salzburg. So sind auch die autochthonen Roma und Romnja, Sinti und Sintize eingeladen, sich zu melden.