Mahnmal erinnert an 10.000 deportierte Juden aus Rotterdam
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Mahnmal erinnert an 10.000 deportierte Juden aus Rotterdam

80 Jahre nach Beginn der Deportationen von Juden aus Rotterdam durch die deutschen Besatzer ist am Sonntag in der Hafenstadt ein Mahnmal zum Gedenken an ihr Schicksal eingeweiht worden. Es besteht aus einer Parkanlage mit 10.000 unterschiedlichen, in Handarbeit verlegten Steinen, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Die Steine symbolisieren die rund 10.000 jüdischen Menschen aus Rotterdam und Umgebung, die in deutsche Konzentrationslager verschleppt wurden und niemals zurückkamen, wie ein Sprecher der Initiatoren des Mahnmals dem Sender NOS sagte.

In der Nacht vom 30. zum 31. Juli 1942 war am Ufer der Neuen Maas der erste Transport mit Rotterdamer Juden abgefahren. Am Ort des Denkmals „Levens 10.000 Stenen“ (Leben 10.000 Steine) unweit der imposanten Erasmusbrücke – einem der heutigen Wahrzeichen Rotterdams – befand sich damals ein Schuppen. Dort mussten sich Juden aus der Region bei der deutschen Besatzungsbehörde melden. Unweit davon steht das 2013 eingeweihte „Joods Kindermonument“, das an alle 686 jüdischen Mädchen und Buben im Alter bis zu zwölf Jahren erinnert, die von dort deportiert wurden.

Im vergangenen Jahr war in Amsterdam das Nationale Holocaust Denkmal der Niederlande von König Willem-Alexander enthüllt worden. Dort sind die Namen der 102.000 niederländischen Juden sowie Sinti und Roma verzeichnet, die von den deutschen Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges ermordet wurden.