Positionspapier
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roma sam | welt Roma Tag

Der Internationale Roma Tag in Wien

Der Welt Roma Tag wird heuer in Wien einen Tag früher eingeleitet. Die Grünen laden zu einer Veranstaltung ein, bei der ein Positionspapier, das ein zentrales Mahnmal für Roma und Sinti in Wien fordert, an die Volksgruppensprecher der Grünen und der ÖVP, überreicht wird. Einen Tag später, holt der Verein „Voice of Diversity“ die Roma Jugend im Porgy&Bess vor den Vorhang.

Die Verfasserin des Positionspapiers, Gilda Horvath, schafft es fast alle Volksgruppenvertreter und -vertreterinnen für die Sache zu gewinnen. Ein Monat lang sprach sie mit allen Beteiligten und holte Statements ein, so Horvath.

Gilda Horvath
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Gilda Horvath | Journalistin

Auch Martin Horvath, vom Verein HANGO Roma, erklärt in einer berührenden Rede, warum ein zentrales Mahnmal wichtig für die Volksgruppe ist. Er war einer der ersten, der seine Zustimmung zum Vorhaben gab, wie er im Interview erzählt.

Martin Horvath
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Martin Horvath | Hango Roma

Radio „Roma sam“ | 25. April 2022 | 20:50 Uhr

Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland

Unterstützt wird das Vorhaben allen voran von Olga Voglauer und Eva Blimlinger, von den Grünen. Voglauer freut sich auf die Herausforderung, die die Umsetzung des Mahnmals mit sich bringen wird und auf die „Hausaufgaben“, wie sie es nennt, die sie von der Volksgruppe bekommen hat. Denn schon im nächsten Jahr, wenn 30 Jahre Anerkennung der Roma und Romnja als Volksgruppe gefeiert wird, soll das Mahnmal eingeweiht werden, so Voglauer.

Olga Voglauer
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Olga Voglauer | Volksgruppensprecherin der Grünen

Nikolaus Berlakovich, Volksgruppensprecher der ÖVP, sieht die Notwendigkeit in einem zentralen Denkmal vor allem darin, die eigene Geschichte nicht zu vergessen und weiterzutragen. Positiv sieht er auch, dass in den letzten Jahren in vielen Orten im Burgenland, Gedenkorte für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti errichtet wurden.

Übergabe Positionspapier
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Übergabe des Positionspapiers | v.l.n.r: Gilda Horvath, Simonida Selimović, Usnija Buligović, Andreas Lehner, Horst Horvath, Olga Voglauer (Grüne), Eva Blimlinger (Grüne), Nikolaus Berlakovich (ÖVP)

Einen Tag später wird das Positionspapier vom Vorsitzenden des Volksgruppenbeirates der Roma, Emmerich Gärtner-Horvath, an den Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka, im Rahmen einer weiteren Veranstaltung im Parlament zum Internationalen Roma Tag überreicht. Auch Sobotka drückt seine ausdrückliche Unterstützung aus. Gärtner-Horvath sieht eine grundsätzliche Notwendigkeit darin, die Geschichte aufzuarbeiten. Das Mahnmal in Wien, wäre seiner Meinung nach, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

„Roma Jugend vor den Vorhang“ im Porgy&Bess

Podium im Porgy&Bess
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Podium v.l.n.r.: Saska Dimić, Sladjana Mirković, Samuel Mago, Katharina Graf-Janoska, Danijela Cicvarić und Moderatorin Mirjam Karoly

Auch die HÖR, die HochschülerInnenschaft österreichischer Roma und Romnja, setzt sich seit ihrem Bestehen für ein zentrales Mahnmal in Wien ein. Ein Großteil des Vorstandes war Teil des Podiums bei der alljährlichen Veranstaltung zum Welt Roma Tag des Vereins Voice of Diversity im Wiener Jazzclub Porgy&Bess. Samuel Mago, stellvertretender Vorsitzender der HÖR, spricht über die konkreten Forderungen, die die Roma Jugend hat.

Samuel Mago
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Samuel Mago | HÖR

Danijela Cicvarić, inhaltliche Leiterin im Romano Centro und Sozialarbeiterin, ist ebenfalls Teil des Podiums. Seit Jahren arbeitet sie mit Jugendlichen im Romano Centro, das auch Workshops speziell für junge Romnja anbietet. Auch sie weiß, dass es den jungen Menschen vor allem darum geht wahrgenommen zu werden. Dafür fehlt es aber oft an Angeboten, pädagogischen Fachkräften und passenden Räumlichkeiten. Eigentlich braucht es ein Jugendzentrum für junge Roma und Romnja, so Cicvarić.

Danijela Cicvaric
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Danijela Cicvarić | Romano Centro

An drei Tagen wurde der internationale Roma Tag in Wien und im Burgenland begangen. Viele essenzielle Themen wurden angesprochen und vieles wurde auch aufgezeigt, woran noch gearbeitet werden muss. Trotzdem bleibt das Fazit ein positives, vor allem aber ein hoffnungsvolles.