Was die Suche nach einem Schiffswrack über Roma erzählt
Nichts lässt hier an Roma denken: Ein junger Mann hilft einem englischen Marineveteranen (94), mit seinem Kriegstrauma ins Reine zu kommen. Bei der Landung in der Normandie 1944 war dessen Boot auf eine Mine aufgelaufen und mitsamt seinen Kameraden in den Fluten versunken. Ein Trauma, das den pfiffigen Alten, der zwar kaum noch alleine gehen kann, doch für die Damen stets einen charmanten Scherz parat hat, ein Leben lang begleitet.
Sein Freund John Henry Phillips will den verschollenen Seemännern einen Gedenkstein errichten und macht sich auf, das Schiffswrack im Ärmelkanal zu suchen. Er mobilisiert Historiker und Meeresarchäologen, fährt in die Normandie und lernt sogar tauchen – stets begleitet von einer Kamera.
Der Dokumentarfilm No Roses on a Sailor’s Grave (Regie: Daniel Oron), der daraus entstanden ist, wird derzeit erfolgreich auf Festivals gezeigt, zuletzt bei der Roma-Filmwoche „Ake dikhea?“ in Berlin. Doch inzwischen hat John den Stoff auch für eine Buchveröffentlichung adaptiert: The Search erscheint demnächst bei Robinson in London.