Als Roma-Aktivist der ersten Stunde ist er heute die rechte Hand des Vorsitzenden des Volksgruppenbeirats der Roma, Emmerich Gärtner Horvath. Er erzählt wie er die Adventszeit in Erinnerung hat und welch traditionelle Köstlichkeiten seine Großmutter damals gebacken hat.

Josef Schmidt erblickte am 3. August 1971 im alten Oberwarter Krankenhaus das Licht der Welt. Bis er acht Jahre alt war lebte er in der Roma-Siedlung in Kleinbachselten in einem drei Generationen-Haushalt, wie es bei den Roma-Familien im Burgenland damals üblich war. Danach lebte er mit seinen 2 Brüdern, seiner Schwester und den Eltern in der Roma-Siedlung in Unterwart. Nach der Pflichtschule schloss Josef die Handelsschule in Oberwart ab. Im Laufe seiner Kindheit musste sich Josef sehr oft mit Diskriminierung und Roma-Feindlichkeit auseinandersetzen.

Radio „Roma sam“ | 20. Dezember 2021 | 20:50 Uhr
Präsentiert von Susanne Horvath | Live Radio Burgenland
Heute lebt Josef mit seiner Lebenspartnerin in Oberwart. Er ist stolzer Vater eines Sohnes, einer Tochter und einer Stieftochter. Für den Roma-Aktivisten war es schon immer wichtig die Jugend zu fördern. So zögerte er auch nicht lange als er im Jahre 1990 das Angebot bekam in der außerschulischen muttersprachliche Lernbetreuung des damaligen Vereins Roma tätig zu sein. Im heurigen Schuljahr unterrichtet Josef die unverbindliche Übung „Burgenland-Romani“ in der Volksschule in Oberwart. Aufgrund der Corona-Pandemie und den aktuellen Maßnahmen, konnten jedoch nicht alle Stunden präsent stattfinden.

Mit der Leon Berger Band zu musizieren, macht Josef Schmidt einen großen Spaß. Musik ist in seiner Freizeit ein ständiger Begleiter. Immer wieder gerne ist er dabei, wenn sie bei zahlreichen Volksgruppenveranstaltungen des Bundeslandes die musikalische Vielfalt der Roma präsentieren. Josef ist grundsätzlich ein geselliger Mensch und so blickt er mit Wehmut in die alten Zeiten zurück, wie es früher zu Weihnachten in seiner Familie war als in den Roma-Wohngegenden noch viele Volksgruppenangehörige lebten und sie gemeinsam das Weihnachtsfest feierten.