Die Täter seien aus ganz Deutschland und anderen von Hitler-Deutschland besetzten Ländern gekommen. Auch das heutige Österreich zählte von 1938 bis 1945 dazu. Nur einige Offiziere wurden der Gedenkstätte zufolge nach Ende des Zweiten Weltkriegs verurteilt. „Die große Mehrzahl kehrte zu einem normalen Leben nach dem Krieg zurück“, hieß es in der Mitteilung. Historiker vermuten, dass niemand der Beteiligten mehr am Leben ist.
Kriegsgefangene, Partisanen, Roma und geistig Kranke
Am 29. und 30. September 1941 erschossen deutsche Einsatzgruppen aus Wehrmacht, Polizisten und SS-Männern 33.771 jüdische Bewohner des besetzten Kiew. Bis zur Befreiung durch die Rote Armee im November 1943 wurden in Babyn Jar (Altweiberschlucht) rund 100.000 Menschen ermordet, darunter Kriegsgefangene, Partisanen, Roma und geistig Kranke. Die Schlucht gilt als das größte Massengrab in Europa.
In der veröffentlichten Liste mit 159 Personen befindet sich lediglich ein Name, der eindeutig einem zumindest gebürtigen Österreicher zuzuordnen ist. Die Rede ist von einem den Daten zufolge damals 36-Jährigen, dessen Geburtsort mit Wien angegeben wird.
2016 war der Bau einer Holocaust-Gedenkstätte in Babyn Jar zur Erinnerung an die 2,5 Millionen ermordeten Juden in Osteuropa angekündigt worden. Wann die Arbeiten beginnen, ist unklar. In der Ukraine ist das Vorhaben umstritten. Nationalistische Kreise werfen dem Projekt vordergründig wegen russischer Geldgeber eine zu große Nähe zum Nachbarland vor. Sie befürchten, dass der Beteiligung von ukrainischen Helfern am Holocaust zu viel Raum gegeben werde.