Eine Audio-Installation zum Zwangsarbeitslager Maxglan
Das Einzige, was geborgen werden konnte, ist eine Namensliste und Fragmente biografischer Daten. Manche der Mitbürger*innen, die den Verbrechen der Nationalsozialist*innen zum Opfer gefallen sind, bleiben bis heute namenlos. Während der eigentliche Ort des Zwangsarbeitslagers weiterhin unmarkiert und unsichtbar ist, geraten diese Geschichten einmal mehr in Vergessenheit.
Masterstudierende des Studiengangs Applied Theatre der Universität Mozarteum arbeiten deshalb an einer temporären Audio-Installation (24.-26. Juni 2021), die die Möglichkeit aktiven und lebendigen Erinnerns untersucht. „Als alle Ohren hören konnten“ ist platziert entlang der Glan (Höhe Kräutlerweg), wo Rom*nja und Sinti*zze Zwangsarbeit für die Nazis verrichtet haben.
Die Installation besteht aus persönlichen, aufgezeichneten Briefen, die sich an die bekannten sowie die namenlosen Gefangenen des Lagers richten. Sie lädt dazu ein, sich aktiv an die ehemaligen Gefangenen zu erinnern und wendet sich gegen die Tendenz der aktiven Amnesie und Auslöschung dieser Geschichten.
„Als alle Ohren hören konnten“ stellt die Stimmen von Rom*nja und Sinti*zze in den Mittelpunkt. Das Projekt sammelt Briefe von Künstler*innen, Aktivist*innen, Historiker*innen, Akademiker*innen, Community Arbeiter*innen und verwandelt diese Stimmen in ein lebendiges Mahnmal, indem es den Boden des Zwangsarbeitslagers markiert, die Toten der Vergangenheit verteidigt und ihre Erinnerung in die Gegenwart und Zukunft trägt.