Paul Polansky
František Bikár, Romea.cz
František Bikár, Romea.cz

Paul Polansky (1942–2021)

Nach langer schwerer Krankheit ist der Historiker und Autor Paul Polansky am 26. März 2021 in Serbien gestorben. Er hat sich über 30 Jahre lang für die Rechte von Roma eingesetzt und gehört zu den wichtigsten Menschenrechtlern in diesem Bereich.

Paul Polansky
ran.eu.com
Zum Tod des Menschenrechtlers Paul Polansky (1942–2021)

Paul Polansky wurde am 17. Februar 1942 als Kind tschechisch-deutscher Einwanderer in den USA geboren. In den 1990er Jahren hat er in Tschechien gelebt und die Geschichte des Konzentrationslagers für Roma im tschechischen Lety öffentlich gemacht, nachdem er umfangreiches Archivmaterial ausgegraben und Zeitzeugen befragt hatte. Die Geschichte des Lagers war seit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend verloren gegangen, verschleiert oder verzerrt worden.

Zu den Häftlingen des Lagers gehörten der berühmte Partisan Josef Serinek und seine Familie. Später wurde auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers eine Schweinefarm errichtet.

Polansky hat zahlreiche Bücher und u.a. den Dokumentarfilm „Gypsy Blood“ publiziert. 2004 erhielt er den Weimarer Menschenrechtspreis, da er sich unter Einsatz seines Lebens für die im Kosovo lebenden Roma einsetzte.