BFI-Online-Treffen von Sozialpartnern, Vereinen und Unternehmen
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Der Schulterschluss in der Corona-Krise

Einen interessanten Austausch mit dem Grundthema „Kleine Unternehmen und die Covid-Krise“ bot das vom BFI Burgenland organisierte virtuelle Treffen von Vertretern der Sozialpartnerschaft, Unternehmern und Roma-Vereinen am 22. Jänner 2021.

Zum „Online Round Table“ wurde im Rahmen von Romabiz von Christoph Greiner, Leiter des BFI Oberwart, geladen – das BFI ist Leadpartner in diesem Interreg-Projekt.

BFI-Online-Treffen von Sozialpartnern, Vereinen und Unternehmen
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Mit dabei waren Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch, Regionalstellenleiterin der WK Oberwart Verena Schermann, ÖGB Regionalsekretär Edmund Artner, Unternehmerin und Expertin in Gründungsfragen Anja Haider-Wallner, Geschäftsführer der Roma VHS und Kulturschaffender Horst Horvath, Vorsitzender des Roma-Volksgruppenbeirats Emmerich Gärtner-Horvath, sowie für das BFI Geschäftsführer Jürgen Grandits und Bildungsmanagerin Beate Venus.

Auswirkungen der Covid-Krise

Die Teilnehmenden berichteten von den Auswirkungen der Covid-Krise in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern und diskutierten mögliche Lösungsansätze für alle Betroffenen.

Einerseits seien Betriebe von Kurzarbeit und Stillstand betroffen, andererseits gäbe es auch Unternehmen, die sehr gut oder besser laufen würden als vor der Krise. Gerhard Michalitsch betonte die Unterstützung durch die Sozialpartnerschaft und stellte klar, dass es für unterschiedliche Bereiche wie Bildung oder Wirtschaft maßgeschneiderte und differenzierte Konzepte geben müsse, um alles zeitnah wieder öffnen und ankurbeln zu können.

Für sehr viele Betriebe sei dies kein einfaches Jahr gewesen, führte Verena Schermann für die Seite der Wirtschaftskammer aus.

Auch Jürgen Grandits sprach aus BFI-Sicht von einem Schwung an Digitalisierung in Bezug auf die Bildungslandschaft. Die neu entstandenen Instrumente könnten auch nach der Krise verwendet werden, woran vor einem Jahr noch niemand gedacht habe.

Anstieg an sozialen Problemen

Statements aus der Sicht der Roma kamen von zwei namhaften Vereinsvertretern der Volksgruppe, die das Projekt Romabiz, das vor allem kleine Unternehmen aus dieser Zielgruppe unterstützt, von Beginn an mittragen:

Von einem großen Anstieg an sozialen Problemen erzählte Emmerich Gärtner-Horvath, die in seinem Verein Roma-Service stark merkbar seien. Es sei nun mehr Unterstützung in allen Bereichen gefragt, vor allem in der angebotenen Lernbetreuung. Auch er wünscht sich Möglichkeiten, das Selbstbewusstsein der Volksgruppe zu stärken und Personen, die sich als Vorbilder trauen, sich als Roma zu outen.

Horst Horvath berichtete von der Kultur- und Bildungsszene über eine Vielzahl an abgesagten Veranstaltungen. Dies sei nicht nur für alle Beteiligten problematisch, sondern im Besonderen für die Aufarbeitung der Geschichte der Volksgruppe, wo noch viel zu tun sei und die Voraussetzung dafür sei, dass sich Roma in Zukunft selbstbewusster präsentieren könnten. Dies sei auch wichtig, um die Bereitschaft der Roma zu erhöhen, in die Selbständigkeit zu gehen und sich dann als erfolgreiche Roma-Unternehmen zu deklarieren.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieser regionale „Runde Tisch“ verschiedenste Blickwinkel auf diese Krise gab und Herausforderungen auf vielen Ebenen aufzeigte.