Manuela Horvath
ROMA VHS Oberwart
ROMA VHS Oberwart
Roma sam | Pandemie und Politik

Gemeinderätin Manuela Horvath zur Pandemie und Lage der Roma

In einigen Ländern Europas hat sich seit dem Beginn der Pandemie für Roma sehr vieles zum Negativen verändert. Teils werden sie noch mehr stigmatisiert und der Anti-Romaismus steigt an. Vor allem ist die Entwicklung bei den östlichen Nachbarn sehr besorgniserregend. Dazu spricht die ÖVP Gemeindätin Manuela Horvath, Gast in der Sendung Roma sam.

Rechtsextreme Idiologen schüren Vorurteile gegen Roma und nennen Sie „Verbreiter des Virus“. Manuela Horvath spricht die Wichtigkeit solcher europäischen Rahmenbedingungen an und entlässt dabei die einzelnen europäischen Staaten nicht aus der Verantwortung.

Manuela Horvath
ROMA VHS Oberwart
Manuela Horvath

Manuela Horvath erblickte am 20. Jänner 1985 das Licht der Welt. Sie wuchs mit ihrer Mutter und ihrer Schwester im Haus ihres Großvaters in der Oberwarter Roma-Wohngegend auf. Auch ihre Tante, ihr Onkel und ihre fünf Cousinen wohnten dort. Beim Bombenattentat im Jahre 1995, bei dem vier Roma ermordet wurden, verlor Manuela zwei Cousins.

Die Romni war schon als Kind sehr zielstrebig und absolvierte die Pflichtschule und anschließend die Handelsschule. Manuela war als Projektassistentin für die Caritas in Oberwart tätig. Sie betreute das arbeitspolitische Projekt „Mri Buti“. Nach einem kurzen beruflichen Ausflug in die Gastronomie und den Handel kehrte Manuela wieder zurück zur Caritas und wurde Projektleiterin. Heute ist die 35-jährige Referatsleiterin der Roma Pastoral in der Diözese Eisenstadt und Gemeinderätin der Stadt Oberwart.

Horvath betont, dass es ihr sehr wichtig sei, nicht nur als „Roma-Gemeinderätin“ angesehen zu werden.

Roma Wallfahrt Mariazell 2018
Anna Maria Scherfler
Roma Wallfahrt | Mariazell

Im Jahre 1992 wurde während der österreichischen Bischofskonferenz zum ersten Mal ein Vertreter mit der Aufgabe der Roma-Pastoral beauftragt. Im selben Jahr wurde das Referat für ethnische Gruppen der Diözese Eisenstadt eingerichtet. Horvath leitet dieses seit 2016. Die Organisation stärkt die kulturelle Identität der Roma, unterstützt Gedenkfeiern oder organisiert Wallfahrten. So wie die jährliche Fahrt nach Mariazell, die dieses Jahr leider aufgrund der Corona Pandemie abgesagt wurde.

Für die kommenden Monate wurden alle geplanten Veranstaltungen der Roma-Pastoral abgesagt. Auch die traditionelle Roma-Advent-Besinnung, die jedes Jahr in den wenigen noch bestehenden Roma-Wohngegenden stattfindet, kann nicht realisert werden.