Doch gebe es sehr ernste Probleme, denn nicht einmal jeder zweiter Sinti und Roma habe einen Job. Und das trage zu einem Teufelskreis bei, bei dem etwa der Schulbesuch völlig vernachlässigt werde. In der Vergangenheit versuchte die EU, die Sinti und Roma mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, doch Stadt- und Gemeindeverwaltungen lehnten dies ab – aus politischen Gründen.
Nicht genug politischer Wille
Diese Politik sei genau das Problem, so der Leiter der Unterstützergruppe Open Society Roma Initiatives, Zelijko Jovanovic. Die Regierungen hätten nicht genug politischen Willen, um schon existierende Änderungen umzusetzen. Dabei sei es nicht so, als wisse man nicht um Lösungen. Diese seien da, aber eben nicht der politische Wille. Denn es gebe unter Politikern die Befürchtung um ihre Wiederwahl, sollten sie sich für Sinti und Roma einsetzen.
Der deutsche EU-Abgeordnete Romeo Franz kommt aus einer Roma-Gemeinde. Er sagt, die Umsetzung des neuen 10-Jahresplans müsse sehr genau kontrolliert werden. Eines der größten Probleme sei die Korruption, und gegen die könne man nur mit Kontrolle vorgehen.
Woher komme das Geld, wohin gehe es, das müsse überwacht werden. In der Vergangenheit sei nur ein kleiner Teil des Geldes angekommen, der Rest sei gestohlen worden. Doch die EU-Kommission verspricht, dass Sorge getragen werde, dass dies nicht vorkomme.