Roma-Kinder
DW/Georg Matthes
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EUROPA

EU will Sinti und Roma besser unterstützen

Die EU hat jetzt einen 10-Jahresplan entwickelt, der die zehn Millionen Sinti und Roma besser integrieren und ein Ende der Diskriminierungen bringen soll. Ziel sei die Gleichbehandlung, doch dazu müssten Sinti und Roma erst einmal richtiger Teil der Gesellschaft werden, so die zuständige EU-Kommissarin Helena Dalli.

Helena Dalli
European Parliament
EU-Kommissarin Helena Dalli

Doch gebe es sehr ernste Probleme, denn nicht einmal jeder zweiter Sinti und Roma habe einen Job. Und das trage zu einem Teufelskreis bei, bei dem etwa der Schulbesuch völlig vernachlässigt werde. In der Vergangenheit versuchte die EU, die Sinti und Roma mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, doch Stadt- und Gemeindeverwaltungen lehnten dies ab – aus politischen Gründen.

Open Society Roma Initiatives, Zelijko Jovanovic
Open Society Foundations
Zelijko Jovanovic

Nicht genug politischer Wille

Diese Politik sei genau das Problem, so der Leiter der Unterstützergruppe Open Society Roma Initiatives, Zelijko Jovanovic. Die Regierungen hätten nicht genug politischen Willen, um schon existierende Änderungen umzusetzen. Dabei sei es nicht so, als wisse man nicht um Lösungen. Diese seien da, aber eben nicht der politische Wille. Denn es gebe unter Politikern die Befürchtung um ihre Wiederwahl, sollten sie sich für Sinti und Roma einsetzen.

EU-Abgeordnerter (Grüne) Romeo Franz
Die Grünen
EU-Abgeordnete Romeo Franz

Der deutsche EU-Abgeordnete Romeo Franz kommt aus einer Roma-Gemeinde. Er sagt, die Umsetzung des neuen 10-Jahresplans müsse sehr genau kontrolliert werden. Eines der größten Probleme sei die Korruption, und gegen die könne man nur mit Kontrolle vorgehen.

Woher komme das Geld, wohin gehe es, das müsse überwacht werden. In der Vergangenheit sei nur ein kleiner Teil des Geldes angekommen, der Rest sei gestohlen worden. Doch die EU-Kommission verspricht, dass Sorge getragen werde, dass dies nicht vorkomme.