Eine weißhäutige und eine dunkelhäutige Hand ragen verschränkt in einander in den Himmel.
ORF Vorarlberg
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Roma sam

Black Lives Matter, zweite Welle Corona, Gedenktafeln in Oberpullendorf & Pinkafeld

Die Welt brodelt, kommt nicht zur Ruhe und nicht zuletzt wegen der Corona Pandemie. Der Kampf gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA schlägt hohe Wellen, die Weltstars der Basketballliga der USA z.B. wie in der NBA, ziehen sich von den Spielfeldern zurück, solidarisieren sich mit den Protestierenden. Die Spiele wurden abgesagt.

On demand | Roma sam | 31.8.2020

Kniefall bei der Hymne | Die Los Angeles Lakers protestieren
AFP
Kniefall bei der Hymne | Die Los Angeles Lakers (Basketballmanschaft in der Profiliga NBA) protestieren.

Zehntausende Menschen haben bei einem Protestmarsch in der US-Hauptstadt Washington gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze demonstriert. Die Demonstranten versammelten sich am Freitag vor dem Lincoln Memorial. Dort, wo vor genau 57 Jahren der Bürgerrechtler Martin Luther King seine berühmte Rede „I Have a Dream | Ich habe einen Traum“ hielt.

Eine Frau steht vor Polizisten in Las Vegas, bei einer „Black lives matter“ Kundgebung wegen des Todes von George Floyd, der bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet wurde. (1.6.2020)
BRIDGET BENNETT / AFP / picturedesk.com

„Black Lives Matter | Das Leben von Schwarzen zählt“

Die Welt brodelt, kommt nicht zur Ruhe und nicht zuletzt auf Grund der Corona Pandemie. Der Kampf gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA schlägt hohe Wellen, die Weltstars der Basketballliga der USA z.B. wie in der NBA, ziehen sich von den Spielfeldern zurück, solidarisieren sich mit den Protestierenden. Spiele wurden abgesagt.

Der Marsch in der US- amerikanischen Bundeshauptstadt am Freitag wurde nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis Ende Mai organisiert, als Datum wurde der 57. Jahrestag der King-Rede gewählt. Ein weißer Polizist hatte Floyd mehr als acht Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt, bis der 46-jährige dort sein Leben verlor. Der brutale Tod des Familienvaters löste Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt im ganzen Land aus. Floyd wurde zu einer Symbolfigur der Bewegung „Black Lives Matter | Das Leben von Schwarzen zählt“.

Demonstration #BLACKLIVESMATTERVIENNA gegen Polizeigewalt am Freitag, 05. Juni 2020, vor der US-Botschaft in Wien.
APA/Hans Punz
Demontration in Wien | 6. Juni 2020

Sprecher des UNO-Menschenrechtsbüros | „Übermäßige Gewalt“

Das UNO-Menschenrechtsbüro in Genf hat den Polizeieinsatz gegen einen weiteren unbewaffneten schwarzen Amerikaner in Kenosha im US-Staat Wisconsin verurteilt. Ein Polizist hatte Jacob Blake am vorletzten Sonntag sieben Mal aus nächster Nähe in den Rücken geschossen, als er in das Auto einstieg, in dem seine drei kleinen Kinder saßen. Der Mann ist nach Angaben seiner Familie nun von der Hüfte an gelähmt. Die Polizei habe nach allem, was auf den Videos zu sehen sei, „übermäßige Gewalt“ angewendet, sagte der Sprecher des UNO-Menschenrechtsbüros Rupert Colville am Freitag in Genf.

Situation in den USA eskaliert

Bei den darauffolgenden Protesten nach diesem Mord wurden am Dienstag zwei Menschen getötet, als hunderte Demonstranten wegen der Polizeischüsse auf den 29-jährigen Afroamerikaner Jacob Blake auf die Straße gingen. Ein 17-Jähriger weißer Amerikaner wurde als Todesschütze festgenommen. Es gibt bewaffnete weiße rassistische Gruppen, die Demonstranten gegenüber mit Gewalt antworten wollen. Die Situation in den USA eskaliert.

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Rekordanstieg bei den weltweiten Corona-Infektionen

Während der anhaltenden Proteste und der tödlichen Gewalt gegen Afro-Amerikaner registriert die Welt eine steigende Anzahl der an Corona infizierten Personen. Viele Reisefreiheiten und Auflockerungen haben nun Konsequenzen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldete am Samstag einen Rekordanstieg bei den weltweiten Corona-Infektionen: 259.648 neue Erkrankungen wurden in den letzten 24 Stunden registriert.

Ungarn schließt ab morgen wieder die Grenzen. 32 Länder, darunter viele süd-ost europäische Länder und Kroatien gelten als Risikoländer. Urlauber aus diesen Ländern müssen an der Grenze nach Österreich einen negativen Covidtest vorweisen. Die Testkosten trägt jeder selbst. Nur bei Ausnahmefällen ist der Test kostenlos. Das Gesundheitsministerium aktualisiert laufend diese Ausnahmefälle.

Die Maskenpflicht in Österreich kommt wieder. In wichtigen Bereichen wie Supermärkten, Ärzte-Ordinationen, Spitälern und öffentlichen Verkehrsmitteln muss man schon jetzt Masken tragen. Wie die Schulen organisiert werden, bleibt offen. Ein normaler Schulbetrieb ist der Wunsch der Regierung.

Coronavirus mit DNA-Strang als Fotomontage
Public Domain

Bereits im Jänner eine Impfung in Österreich

Der aktuelle Rekordanstieg an Infektionen deutet an, was im Herbst in Österreich zu erwarten ist. Eine so genannte zweite Welle sei abzuwehren. Wie, das zeigen die kommenden Tage. Sicher ist, dass die Sorge dafür schon berechtigt ist. Der Virus ist nicht verschwunden. Die Menschen werden lernen, damit zu leben. Wichtig ist es, dass ein wirksames Medikament erfunden wird. „Es könnte sein, dass bereits im Jänner eine Impfung in Österreich möglich ist.“ Zum Jahreswechsel könnten 600.000 Impfdosen für 300.000 Menschen geliefert werden. Rudolf Anschober: „Es sieht derzeit ganz gut aus.“ Voraussetzung sei allerdings, dass die Zusagen der Pharmafirmen und die Marktzulassungen rechtzeitig erfolgen.

Das braucht wiederrum Zeit. Also: Vorsicht ist geboten, man muss einfach auf die Regeln achten. Abstand halten und desinfizieren!

Die schwarze Wand (Erschießungsstätte) des KZ Auschwitz mit Blumen und Kerzen zum Gedenken an die Opfer des Holocaust
APA/HELMUT FOHRINGER
Nachbau des Originals der Schwarzen Wand im ehemaligen Stammlager des KZ Auschwitz

Neue Gedenkstätte | Oberpullendorf und Pinkafeld

In Oberpullendorfer Ortszentrum wird eine Gedenktafel an die Opfer der NS-Diktatur enthüllt. Die Grundlage der Gedenktafel ist ein Foto eines Roma Mädchens in Łódź. Im Vernichtungslager Kulmhof in Łódź, auch als Vernichtungslager Chełmno bekannt, wurden in der NS-Zeit 5.007 österreichische Roma ermordet. Die meisten stammten aus dem Burgenland. Mehr als die Hälfte waren Kinder. Unterhalb der Tafel wird eine Plattform für Kerzen montiert.

Enthüllung der Gedenktafel in Oberpillendorf Samstag, 19. September 2020, 14:00 Uhr Oberpullendorf – vor der Bezirkshauptmannschaft Hauptstraße 56

Errichtung eines Denkmals für die NS-Opfer

Auch der Gemeinderat in Pinkafeld hat bereits 2018 für die Errichtung eines Denkmals für die NS-Opfer beschlossen. Der Museumsverein Pinkafeld wurde mit den Recherchen zu den Opfern beauftragt. Das Denkmal wurde vom burgenländischen Künstler Dr. Gottfried Reszner gestaltet und erinnert an die 33 Personen aus Pinkafeld, die unter dem NS-Regime ermordet wurden. Unter den Opfern sind hingerichtete Widerstandskämpfer, „Jüdisch“ Verfolgte, Opfer der „NS-Kindereuthanasie“ und der NS-Euthanasiemaßnahme „Aktion T4“ sowie ein Romnija-Opfer. Des Weiteren wird mit einer Inschrift den über 1.000 Romnija und Roma gedacht, die im Oktober 1941 aus dem damaligen Kreis Oberwart mit der Bahn von Pinkafeld aus in Ghettos und Vernichtungslager deportiert wurden, wo alle an Hunger oder Typhus starben bzw. vergast wurden.

Denkmalenthüllung in Pinkafeld Sonntag, 6. September 2020, 15:00 Uhr „Platz der Erinnerung“ Rathausplatz Pinkafeld