Workshop „Roma Jugend Empowerment“
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Workshop „Roma Jugend Empowerment“

Vergangenen Donnerstag fand im Palais Porcia in Wien der dritte Workshop zum Thema „Roma Jugend Empowerment“ statt. In den bisherigen zwei Workshops ging es vor allem darum, die Arbeit der Roma Vereine, vor allem bezugnehmend auf die Arbeit mit Jugendlichen, kennen zu lernen und zu interagieren.

On demand | Roma sam | 20.7.2020

Martin Horvath
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Martin Horvath

Das Team der Nationalen Roma Kontaktstelle des Bundeskanzleramtes lud Volksgruppenvertreter/innen und Aktivist/innen ein, um gemeinsam eine Strategie zur Förderung der Roma Jugend zu diskutieren und einen Austausch zwischen österreichischen und deutschen Organisationen zu unterstützen.

Martin Horvath vom Verein Hango Roma und Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma, nahmen an den ersten beiden Workshops teil und berichten von den Erfahrungen aus Deutschland, die sie durchwegs als positiv bewerten.

Für viele junge Roma/nia sei es immer noch mit einer Stigmatisierung verbunden, sich zu ihrer Abstammung zu bekennen. Wichtig sei es die jungen Menschen darauf vorzubereiten, was es heißt Rom/ni zu sein, so Emmerich Gärtner Horvath.

Emmerich Gärtner-Horvath
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Emmerich Gärtner-Horvath

Viele junge Roma/nia seien immer noch von Nachteilen betroffen, wenn es darum geht öffentlich mit ihrer Abstammung umzugehen. Daher müssen noch einige Schritte gesetzt werden, um die Jugendlichen zur Selbstorganisation (zum Beispiel Gründung von Vereinen und Umsetzen von Projekten) zu führen.

Manuela Horvath, Leiterin der Roma Pastoral in der Diözese Eisenstadt, arbeitet häufig mit Jugendlichen zusammen und sieht eine besondere Wichtigkeit im respektvollen Umgang miteinander. Man müsse ein offenes Ohr für deren Probleme haben und diese auch ernst nehmen, so Manuela Horvath.

Manuela Horvath
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Manuela Horvath

Diana Dworzack engagiert sich innerhalb der katholischen Kirche sowie im Romano Centro und hat auch dort immer wieder mit Jugendlichen und deren Auseinandersetzung als Rom/ni zu tun. Viele wollen sich nicht dazu bekennen, da sie Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung haben. Obwohl in der heutigen Gesellschaft die Selbstdarstellung ein wichtiges Thema sei, scheuen sich viele davor Jugendliche offen mit ihrer Volksgruppenzugehörigkeit umzugehen. Mit ihrer Arbeit will Diana Dworzack anderen jungen Menschen ein Vorbild sein und mehr dazu ermutigen für Akzeptanz und Offenheit einzustehen.

Diana Dworzack
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Diana Dworzack

Eine Idee, die während der ersten beiden Workshops entwickelt und nun im dritten konkretisiert wurde, ist die Umsetzung eines Roma Jugend Vereins. Hier könnten sich die Jugendlichen einbringen und aktiv jene Probleme angehen, die sie beschäftigen. Zeitgleich würde dadurch auch das Selbstbewusstsein und das Auftreten als Angehörige/r einer Volksgruppe nach außen gestärkt werden. Dies sei allerdings ein Prozess, den es zu erlernen gilt. Vereinsführung, Auftreten, Networking all dies sind wichtige Bereiche – hier sollten erfahrene Volksgruppenvertreter beratend zu Seite stehen, ohne die Jugendlichen einzuschränken. Darin sind sich alle einig. Was es zur konkreten Umsetzung braucht, wurde in zwei Gruppen diskutiert.

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