Mit 105 Stimmen konnte die bisherige stellvertretende Vorsitzende fünf Parteidelegierte mehr hinter sich versammeln als ihr Gegenkandidat Michal Truban. Somit steht erstmals in der Geschichte der Slowakei eine Romni einer politischen Partei vor.
„Die Mitgliederbasis hielt es für selbstverständliche Sache – wer sonst sollte den Trend setzen, dass eine Frau – und eine Roma-Frau – an der Spitze steht, wenn nicht eine progressive Partei? Das muss also in erster Linie als Teil unserer internen Politik gesehen werden“, sagte sie in einem Interview.
Menschenrechts-Anwältin
Bihariová kommt aus der Stadt Trnava und wuchs in einfachen Verhältnissen in einer voll integrierten Roma-Familie auf. Trotz zahlreicher Diskriminierungserfahrungen, von denen sie etwa in einem Interview mit der Zeitung Denník berichtete, machte sie aus ihrer ethnischen Zugehörigkeit nie ein Hehl: „Meine Eltern haben mich dazu gebracht, es nie zu verstecken, es war kein Tabu.“
Irena Bihariová absolvierte ihr Studium in Bratislava. Seit 2009 leitet sie als Menschenrechts-Anwältin die Organisation Lidé proti rasismu („Menschen gegen Rassismus“) und befasst sich dort insbesondere mit Hate Speech und Rassismus im Internet. Für diese Arbeit wurde sie 2016 mit dem „Roma Spirit Award“ ausgezeichnet. 2013 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Antirassismus-Ausschusses im slowakischen Innenministerium.