Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau
„Mit Bestürzung und Entsetzen haben wir erfahren, dass das nationale Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin durch den geplanten Bau der S21 massiv beeinträchtigt und beschädigt werden könnte. Für uns als Nachfahren der Opfer des deutschen Völkermordes an den Angehörigen unserer Minderheiten ist dieses Denkmal ein unersetzlicher Ort, um den wir lange kämpfen mussten“ sagt Zilli Schmidt, geb. 1924, Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau..
Das Denkmal nahe dem Reichstagsgebäude ist ein sehr spätes Bekenntnis der Bundesrepublik Deutschland zur Verantwortung für den Massenmord an bis zu 500.000 Sinti und Roma in Europa, ein Ausdruck der Anerkennung des zugefügten Unrechts. Für die deutschen und für die europäischen Sinti und Roma ist dieser Ort der Trauer und des Gedenkens unantastbar, umso mehr, als unsere während des Zweiten Weltkrieges von Deutschen und ihren Helfern ermordeten Menschen kein Grab haben: Frauen, Männer und Kinder wurden, weil sie Sinti oder Roma waren, in Gruben erschossen und verscharrt oder in den Gaskammern erstickt und anschließend in Krematorien verbrannt. Ihre Asche wurde in der Umgebung verstreut. Für viele deutsche Sinti ist das Denkmal ein symbolisches Grabmal: mulno – ein unverletzlicher Ort, der dem Andenken und der Ehre unserer Toten gewidmet ist.