ORF TVthek | Roma sam | 22.6.2020
Die schulischen Einrichtungen des Komenský Vereins stellen eine große Bedeutung für die Wiener Volksgruppen, Tschechen und Slowaken, dar.
Heute sind die Schulen in zwei Gebäuden im dritten Wiener Gemeindebezirk untergebracht. Am Sebastianplatz gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule und in der Schützengasse eine Mittelschule und ein Realgymnasium, die Tschechisch, Slowakisch und Deutsch als Bildungssprache haben.
Die Schulen sind private Schulen und sollten im Grunde durch das österreichische Minderheitengesetz gefördert werden. So hätte man die Finanzierung der Schulen der Wiener Tschechen und Slowaken durch die öffentliche Hand sichern können.
Doch bis jetzt sind sämtliche Bemühungen in diese Richtung gescheitert. Das brachte der Vorsitzende Karel Hanzl vor der Bildung der neuen Koalitionsregierung im Dezember 2019 bei einer Pressekonferenz nochmals auf den Punkt.
"Die Volksgruppenförderung muss insgesamt erhöht werden, für alle, auch die Volksgruppen-Medien sollten mehr Geld bekommen. Meiner Meinung nach ist die Unterstützung des Schulwesens in Wien das Wichtigste.
Dort kämpfen wir massiv als Schulverein Komenský. Wir müssen bisher alle Kosten gewährleisten, als Privatorganisation. Wir sind Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht und letztendlich finanzieren unsere Eltern die Bildung ihrer Kinder selbst, was eigentlich die Aufgabe des Staates ist", betonte Hanzl.
An den Komenský Schulen werden Kinder von 2 bis 18 Jahren Tschechisch/Slowakisch und Deutsch unterrichtet, ganz nach dem Motto „Zweisprachig vom Kindergarten bis zur Matura“.
Die Anzahl der Klassen und Schüler in diesem Schuljahr beträgt im Kindergarten in 6 Gruppen 113 Kinder, in der Volksschule sind 8 Klassen 179 Schüler und im Realgymnasium in 12 Klassen 243 Schüler.
Abschied von Ludwig Horvath
Die Volksgruppe der Roma hat einen sensiblen, engagierten Menschen verloren. Der bekannte Roma-Aktivist Ludwig Horvath ist am 18.6.2020 mit 65 Jahren gestorben.
Am 24.6.2020, Mittwoch, um 17:00 Uhr, wird Ludwig „Burli“ Horvath im Oberwarter römisch-katholischen Friedhof in seine ewige Ruhe begleitet.
Die Roma Redaktion des ORF drückt tief empfundenes Mitgefühl für den schmerzlichen Verlust aus.