Ludwig Horvath
Roma-Service
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OBERWART

Roma-Aktivist Ludwig Horvath gestorben

Der bekannte Roma-Aktivist Ludwig „Burli“ Horvath ist gestorben. Jahrzehnte lang setzte er sich für die Rechte und für eine bessere Zukunft der Volksgruppe der Roma ein.

Ludwig Horvath wurde am 23. März 1955 als eines von sieben Kindern des Ehepaars Horvath in Oberwart geboren. Aufgewachsen ist er in der so genannten zweiten Oberwarter Roma-Siedlung, die Anfang der 1970er-Jahre dann dem Schwerpunktkrankenhaus weichen musste und auf dem Areal der ehemaligen Mülldeponie neu errichtet wurde.

Ludwig Horvath
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1975 lernte Ludwig Horvath seine spätere Frau kennen und beide beschlossen, nach Ungarn zur Familie seiner Frau zu ziehen. Er wurde so zu einem der wenigen österreichischen Gastarbeiter im kommunistischen Ostblock. Trotz vermeintlicher Schwierigkeiten stellte sich die neue Heimat als Glücksgriff für das junge Paar heraus. Ludwig Horvath erlernte die Sprache und schloss eine Berufsausbildung als Forstarbeiter ab.

Anfang der 80er-Jahre kehrte Ludwig Horvath mit seiner Familie wieder nach Österreich zurück und nahm eine Tätigkeit im Straßenbau auf und pendelte fortan, so wie viele andere Burgenländer, nach Wien. Nach seiner Pensionierung war Ludwig Horvath stets für die Rechte und für eine bessere Zukunft der Volksgruppe der Roma in den verschiedenen Roma-Organisationen tätig.

Ludwig Horvath bei der Roma-Wallfahrt 2005
Julius Horvath

Die Sprache der Roma, das Burgenland-Romani, war für ihn ein zentraler Baustein der ethnischen Identität. Sein sehnlichster Wunsch für die Zukunft war, dass Roma und Nicht-Roma „friedlich zusammenleben“. Ludwig „Burli“ Horvath wurde 65 Jahre alt.