Hakenkreuze als ungewollte Relikte

Noch vor 1938 haben illegale Kärntner Nazis an schwer zugänglichen Stellen Hakenkreuze angebracht. Neben der Burgruine Hochkraig prangt auch oberhalb von Ferlach/ Borovlje im Sattnitzmassiv/ Gure ein Hakenkreuz. Entfernt werden diese Relikte wohl nie.

Etliche solcher Hakenkreuze existieren in Kärnten auch 73 Jahre nach dem Sturz des Nazi-Regimes. Die Entstehungsgeschichte des Ferlacher Hakenkreuzes hat Hans M. Tuschar genau dokumentiert. Er beschreibt in seinem Buch, wie sein Vater mit Freunden loszog, um bei Glainach/ Glinje über die Drau/ Drava zu setzen. Dann ließen sie sich mit einem Korb an einem Hanfseil die Wand hinab. An einer besonders schwer zugänglichen Stelle entstand unter Lebensgefahr das vier Quadratmeter große Hakenkreuz.

Auch der Ferlacher Chronist Rainer Adamik beschäftigte sich mit diesem Kapitel „Heimat-Geschichte“: „Meine persönliche Meinung lautet, dass die damalige Gendarmerie es auch nur als Lausbubenstreich hingestellt hat. Man hat mit den Verursachern auch gesprochen, dass sie es wieder entfernen sollen. Sie haben sich aber geweigert, es sei zu gefährlich hieß es. Nur mit Glück hätten sie es überlebt.“ Im Rosental/ Rož sei das Hakenkreuz allen bekannt. „Es kennt auch jeder die Geschichte dazu, aber man spricht nicht gern darüber“, so Adamik.

Hakenkreuz Ferlach Sattnitz

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Im Sandstein ist das Symbol auch noch nach 85 Jahren von Waidisch/ Bajdiše aus zu sehen, verblasst zwar, aber als Hakenkreuz erkennbar, wenn die Lichtverhältnisse passen. Das Hakenkreuz hoch über Ferlach/ Borovlje jenseits der Drau/ Drava gehört ins Gemeindegebiet von Maria Rain/ Žihpolje.

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