Roma Pen Club Literaturpreis für Rosa Gitta Martl

Am 10. April, zwei Tage nachdem der internationale Romatag begangen wurde, verlieh der Pen Club Österreich den Roma-Literaturpreis in Gedenken an Ceija Stojka.

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Die Autorin Rosa Gitta Martl bekam den Preis feierlich im Presseclub Concordia in Wien. Mit ihren Werken „Uns hat es nicht geben sollen. Rosa Winter, Gitta und Nicole Martl. Drei Generationen Sinti-Frauen erzählen“ und „Bleib stark“, verarbeitet die Sintiza Martl ihre Familienstory und schließt sich der Erzähltradition von Ceija Stojka an. Gitta Martl trägt damit auch einmal mehr zur Aufarbeitung der Geschichte bei.

PEN Literaturpreis für Gitta Martl

orf | yvonne erdost

Der Roma-Literaturpreis wurde heuer zum dritten Mal vergeben, Rosa Gitta Martl ist nach den Preisträgern Stefan Horvath und Samuel Mago nun die erste weibliche Preisträgerin. Die Autorin war auch Mitbegründerin und über viele Jahre Geschäftsführerin des Linzer Vereins Ketani für Roma und Sinti. Trotz der Ehrung, die sie für den Preis empfindet, sieht sie die aktuelle Situation kritisch und zieht Parallelen zur dunklen Geschichte Österreichs - auch in ihrem aktuellen Buch „Bleib stark“.

Der Roma-Literaturpreis des PEN Club sieht sich als Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung aber auch als eine Art Mahnmal für die Opfer der Roma und Sinti im Nationalsozialismus. Auch nach dem Krieg gab es für viele Angehörige der Volksgruppe keine Reparationsleistungen oder Anerkennung als Opfer.´

PEN Literaturpreis für Gitta Martl

orf | yvonne erdost

Aus Deutschland reiste Daniel Strauß, Vorstandsmitglied des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma an. Er sprach in seiner Rede von Ausgrenzung, vor allem jener Generation, die den Holocaust überlebte. Ein Trauma, das die Roma und Sinti bis heute verfolgt. Desto wichtiger ist heute die Solidarität und den Zusammenhalt innerhalb der Volksgruppe, wie Strauß sie nennt „Romanes sprechende Menschen“, zu stärken und zu forcieren. Roma und Sinti haben verschiedene Wege gefunden, über dieses Trauma zu sprechen und es auszudrücken, durch Musik und Literatur.

In einer sehr bewegenden Lesung, die auch der Autorin Martl sichtlich naheging, las die Autorin aus ihrem neuen Buch „Bleib stark“. Rosa Gitta Martl arbeitet auf, prangert an und erzählt dabei die tragische Geschichte ihrer Familie, die berührt und schockiert. Es ist eine Geschichte über Ungerechtigkeit und Verlust. Im Textauszug „Brief an meinen Großvater“ wird all dies deutlich. OT Martl2 Lesung Katharina Janoska hat den rührenden Beitrag für Sie vorbereitet.

„Forum4Burgenland"

Am 11. April 2019 wurde an der Pädagogischen Hochschule Burgenland ein neues Forum, „Forum4Burgenland", zu den burgenländischen Volksgruppensprachen ins Leben gerufen. Das Bildungsforum ist das Ergebnis einer gemeinsamen Initiative der PH Burgenland, der Bildungsdirektion und der burgenländischen Volksgruppen der Ungarn, Roma sowie Burgenlandkroaten. Emmerich Gärtner Horvath nahm am Bildungsforum für die Roma teil.

Forum 4 Burgenland

ORF Bgld

Direktorin der Pädagogischen Hochschule Eisenstadt Sabine Weisz und Pflichtschulinspektorin für das Minderheitenschulwesen Karin Vukman-Artner stellen gemeinsam mit den Vertretern/innen der burgenländischen Volksgruppen das Forum vor

Mehr zu diesen Themen hören sie im heutigen Volksgruppenmagazin Roma sam mit Susanne Horvath.

Roma-Literaturpreis des Österreichischen PEN an Rosa Gitta Martl
Bedeutsamer Moment an der PH Burgenland