Bombenattentat 1995 | Beginn eines neuen Prozesses zur Veränderung
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Roma sam | 4.2.2019 | 20:50 Uhr Radio Burgenland | livestream
Zahlreiche Menschen fanden sich gestern beim gemeinsamen Erinnern an die Opfer des Bombenattentats vor dem Denkmal in Oberwart ein. Organisiert wurde das Gedenken von der Roma-Pastoral, vertreten durch Manuela Horvath. Auch sie weiß, dass der Schock und der Schmerz über den Verlust von Peter Sarközi, Josef Simon, Karl Horvath und Erwin Horvath immer noch tief sitzt und dies nicht nur bei den Hinterbliebenen.
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Selbst- und Fremdwahrnehmung verändert
Nach dem Attentat musste sich die Volkgruppe auch mit ihrer eigenen Identität beschäftigen und vieles hinterfragen. Ein Prozess der viel Positives hervor gebracht hat, wie sich Emmerich Gärtner Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma, sicher ist. Der tragische Verlust ist natürlich mit nichts aufzuwiegen. Nicht nur die Selbstwahrnehmung der Roma hat sich verändert sondern auch die Wahrnehmung der Volksgruppe durch die Mehrheitsgesellschaft wurde eine andere. Das Attentat hat die Roma plötzlich sichtbar gemacht.
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Diözesanbischof aus Szombathely Janos Szekely
In diesem Jahr nahm auch der Diözesanbischof aus Szombathely Janos Szekely, mahnte in seiner Predigt um die Wichtigkeit der Einigkeit von Roma und Nichtroma. Die Religion sei ein verbindendes Element, welches keinen ausschließe – unabhängig von der Abstammung. Er beginnt seine Predigt mit einem geschichtlichen Abriss des Leidensweges der Roma und spricht von den Grausamkeiten, die die Roma über viele Jahrhunderte hinweg ertragen mussten. Seine Rede schließt er mit einem Gebet in Romanes.
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Bürgermeister Rosner | Trauma immer noch spürbar
Das Attentat hat aber nicht nur für die Volksgruppe vieles verändert. Die Ereignisse erschütterten Oberwart und auch hier ist das Trauma immer noch spürbar. Bürgermeister Georg Rosner weiß um die Wichtigkeit des Gedenkens und Erinnerns, vor allem damit so ein Schicksalsschlag nie wieder passieren kann.
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Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Oberwarter Romaband Romano Rath, die vor allem mit dem nach dem Attentat entstandenen Lied „Soske“ die Anwesenden sichtlich berührten.