„Dikh he na bister! Schau und vergiss nicht!“

Am 2. August erinnerte man unter dem Motto „Dikh he na bister! Schau und vergiss nicht!“ am Ceija Stojka-Platz in Wien den ermordeten Roma und Sinti im Nationalsozialismus.

On demand | Roma sam | 6.8.2018 |

In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden 2.897 Roma in den Gaskammern des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau ermordet. Die so genannte „Zigeunernacht“ ist ein tragisches und menschenverachtendes Sinnbild für die 500.000 getöteten Roma und Sinti in der NS-Zeit. Schon zum viertel Mal wurde dieser tragischen Schicksale am Ceija Stojka Platz in Wien gedacht. Die Organisatorinnen des Romano Centro Irina Spartaru und Mariana Nica berichten über die Hintergründe der Veranstaltung.

Gedenkefeier Ceija Stojka Platz

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Irina Spartaru, Mariana Nica

Stein mit Auschwitzaufschrift

dpa

Roma sam | 6.8.2018 | 20:50 Uhr
Radio Burgenland | Livestream

„Dikh he na bister! Schau und vergiss nicht!“

Diese Aufforderung richtet sich an jeden, Roma und Nicht-Roma. Die Jugend dürfe die Vergangenheit nicht vergessen, nun liegt es an ihr, diese aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass sich diese nicht wiederhole, so die Veranstalterinnen.

Vortrag Marko Feingold

HBLA Oberwart

Gedenk- und Erinnerungsreise 2015 | Auschwitz-Birkenau

Gedenkefeier Ceija Stojka Platz

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2. August Gedenkfeier 2018 | Ceija Stojka Platz, Wien

Im Vorfeld fand vom 29.7 bis zum 2.8. eine Gedenkfahrt nach Krakau statt. Zahlreiche Jugendliche aus ganz Europa folgten der Einladung der Roma Genocide Remembrance Initiative und besuchten jenen schrecklichen Ort, an dem so viele Leben auf grausame Weise endeten, das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.

Gedenkefeier Ceija Stojka Platz

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2. August Gedenkfeier 2018 | Ceija Stojka Platz, Wien

Ein Bild Ceija Stojka

Ceija Stojka

Ceija Stojka, die drei Konzentrationslager überlebte, kämpfte Zeitlebens gegen das Vergessen. Mit ihrer Literatur, aber auch mit ihren Bildern, machte sie als eine der ersten darauf aufmerksam, dass auch Roma Opfer des Nationalsozialismus waren. Nach ihrem Tod führt nun ihre Schwiegertochter Nuna Stojka ihr Erbe fort. In ihrer Rede betonte sie Wichtigkeit der Aufklärungsarbeit ihrer Schwiegermutter.

2015 wurde der Genozid an den Roma im zweiten Weltkrieg vom EU-Parlament offiziell anerkannt. Die Roma wurden lange Zeit aus dem kollektiven Gedächtnis der Mehrheitsbevölkerung verbannt, Gedenkveranstaltungen wie diese sind es, die die Volksgruppe langsam wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Die Interviews vor Ort führte Katharina Janoska. In der nächsten Ausgabe von „Roma sam“ wird über das soziale Engagement der ungarischen Romaband Kalyi Jag und ihre Bildungsfördernden Projekte in Ungarn berichtet.