Bildung als Schlüssel zum Abbau der Diskriminierung

„Ich glaube, der Hauptgrund, warum Roma diskriminiert werden, ist, weil ihnen die Bildung fehlt", sagte Robert Stoica bei der Präsenation des Roma Hilfprojektes vom Verein „ELIJAH“.

On demand | Roma sam | 29.1.2018

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Elijah Robert Stoica

Serdar Erdost

„Elijah war ein feuriger Prophet. Er hat gekämpft mit Gott und der Welt, damit Gerechtigkeit kommt“, betont Pater Georg Sporschill im vereinseigenen Video. Der von ihm ins Leben gerufene Verein trägt das Wappen des Raben. Einerseits, weil der Rabe in der Erzählung den Propheten Elijah mit Nahrung versorgt, als dieser auf der Flucht ist; andererseits, weil „Rabe“ für die Roma das schlimmste Schimpfwort ist. Die Vision des Paters ist dabei, diesem Schimpfwort die Bedeutung eines Kompliments zu geben.

Robert Stoica entstammt aus einer rumänischen Roma-Familie. Er wuchs als Jugendlicher bei Pater Georg Sporschill und Ruth Zenkert in der Nähe von Bukarest auf.

Stoica studierte in Bukarest
Betriebswirtschaftslehre und später Unternehmensführung und Wirtschaft in Wien. Heute ist er Angestellter einer internationalen Mineralölfirma in Österreich.

Solidaritätsgefühl und Menschlichkeit

Der Kulturverein Österreichischer Roma lud vergangenen Mittwoch zu einem Abend, dessen Intention es war, einmal mehr Solidaritätsgefühl und Menschlichkeit, diesmal verkörpert durch das Projekt ELIJAH hervorzuheben. Ein ehemaliges Kind einer der Hilfseinrichtungen des Paters Georg Sporschill Robert Stoica berichtete in seinem Vortrag im Kulturverein über vielfältige Arbeit und Bemühungen von ELIJAH, dem jüngsten Projekt des Paters Sporschill und Ruth Zenkert und über seinen beschwerlichen Lebensweg.

Heute hausen in der Nähe von Sibiu | Hermannstadt am Dorfrand Roma-Familien in großer Armut, ohne Wasser, oft ohne Strom. 2012 gründet Pater Georg Sporschill zusammen mit Ruth Zenkert den Verein ELIJAH in Siebenbürgen | Rumänien. Das wundervolle Ziel ist dabei vor allem, Kindern aus ihrem sozialen Notstand unterstützend herauszuführen, berichtete Robert Stoica vor einem interessierten Publikum.

Elijah Robert Stoica

Serdar Erdost

Roma sam | 29.1.2018
20:50 - 21:10 | Radio Burgenland
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Ausbildung ist ein großer Schwerpunkt

In den rumänischen Dörfern Hosman, Nou, Tichindeal und Nocrich hat ELIJAH vier Sozialzentren gebaut. Die Kinder bekommen ein warmes Mittagessen, am Nachmittag wird gelernt. Unterstützt wird das Projekt von Spendern aus Österreich und Deutschland. Davor schon betreuten die beiden mit ihrem Team im Rahmen anderer Projekte die Kinder mit liebevollem Einsatz.

Der Verein ELIJAH unterstützt die Kinder und Jugendlichen vor allem im Bildungsweg. Viele finden den Weg auch als Erwachsener zurück zu der Institution, die ihnen so viel im Leben geholfen hat.

Bildung als Schlüssel zum Abbau der Diskriminierung

Robert Stoica wuchs in einer armen rumänischen Roma-Familie auf. Als Jugendlicher nahmen ihn Pater Sporschill und Ruth Zenkert in ihre „Stadt der Kinder“ des Hilfsvereins Concordia auf.

„Ich glaube, der Hauptgrund warum Roma diskriminiert werden, ist, weil ihnen die Bildung fehlt. Wenn man eine gute Erziehung und eine gute Bildung hat, dann glaube ich, wird diese Diskriminierung nicht mehr stattfinden. Eine Aufgabe, für die wir uns alle einsetzen müssen ist, die Roma zu überzeugen, sich bilden zu lassen“, so Robert Stoica.

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Robert Stoica

Ich wollte nicht mehr abhängig sein

Stoica studierte in Bukarest Betriebswirtschaftslehre und später Wirtschaft und Unternehmensführung in Wien. Heute ist er Angestellter einer internationalen Mineralölfirma.

„Manchmal überlege ich, wie ich es selbst geschafft habe. Grund dafür sind sicherlich auch die Vorbilder, wie Pater Georg Sporschill mit seiner immer freundlichen, höflichen und dankbaren Art. Ich lernte auch viele Freunde aus Österreich kennen, gleich, nachdem ich in diesem Sozialprojekt drinnen war. Die meisten waren Menschen mit hohen Ausbildungen. Ich wollte auch nicht mehr abhängig von jemandem sein“, erzählt Robert Stoica.

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Pater Georg Sporschill | liebevoll „Moschu“ genannt

Dass Pater Georg Sporschill, liebevoll von seinen Kindern „Moschu“, übersetzt „der Alte“, genannt, mit seinem jüngsten Projekt ELIJAH bestimmt noch vielfältiger helfen wird, darauf vertraut Robert Stojka.

Dankbarkeit heißt die bleibende Symbiose zwischen den Helfenden und den Kindern und Familien, die Hilfe benötigen, oder benötigten. Wer sich in den Kreislauf des Dankens helfend einbinden will, ist herzlich willkommen, sagt Katharina Spartalis, Betreuerin des Wiener Büros vom Verein ELIJAH.

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Verein ELIJAH