Joci Pápai | Rom singt erneut für Ungarn

Joci Pápai gehört der Volksgruppe der Roma an, einer ethnischen Minderheit, die im Victor-Orbán-regierten Ungarn vielerorts bis heute nicht gern gesehen ist. Umso glücklicher macht es den Musiker, als sich seine Landsleute 2017 im nationalen ESC-Vorentscheid „A Dal“ für ihn entscheiden.

„Ich bin der erste Roma, der Ungarn stolz beim Eurovision Song Contest vertreten wird. Ich bin sehr dankbar, dass so viele Menschen hinter mir stehen“, sagt er damals zu seiner Wahl als ESC-Kandidat.

Joci Pápai

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„Az én apám“ ist ein Song über die Liebe

Es sei ein fantastisches Gefühl, zum zweiten Mal zu gewinnen, sagt Joci Pápai nach seinem Erfolg bei „A Dal“. „Mein Herz ist voller Liebe und Dankbarkeit.“ Von der Liebe handele auch sein Song, es gehe ums Ausbrechen aus der täglichen Tretmühle, um mehr „Zeit für Menschen zu haben, die uns am meisten bedeuten“. Seine Freude auf Israel sei groß, dort könne er Orte sehen, die mit dem Leben Jesu im Zusammenhang stünden. „Es wird sicher mein größtes Abenteuer in meinen bisherigen Leben werden. Danke dafür!“

Joci Pápai

Hungarytoday.hu

Ganz in schlichtem Schwarz gekleidet und barfuß: So präsentiert sich Joci Pápai beim ungarischen Vorentscheid „A Dal“. Er scheint mit nichts von seiner berührenden Ballade „Az én apám“, einer Hommage an seinen Vater, ablenken zu wollen. Das Lied hat er gemeinsam mit dem bekannten Sänger und Produzenten Ferenc Molnár aka Caramel geschrieben. Zarte Gitarren- und Geigenklänge untermalen den Song, der auf Deutsch „Mein Vater“ heißt. Die Stimme des 37-Jährigen bleibt klar im Fokus. Nichts ist überfrachtet - im Gegenteil, alles wirkt puristisch und authentisch. Damit überzeugt der 37-Jährige nicht nur die Jury, sondern auch die Zuschauer: Beide voten Joci Pápai auf Platz eins. Nach seiner Teilnahme 2017 in Kiew mit „Origo“ darf er nun zum zweiten Mal das Abenteuer Eurovision Song Contest erleben, diesmal in Tel Aviv.