Erdogan beginnt offiziellen Besuch in Ungarn

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan beginnt am heutigen Montag seinen zweitägigen Besuch in Ungarn. Erdogan folgt einer Einladung des ungarischen Staatspräsidenten Janos Ader, der den Gast mit militärischen Ehren auf dem Budaer Burgberg empfängt.

Außer einem anschließenden Treffen mit Ministerpräsident Viktor Orban mit gemeinsamer Pressekonferenz am Nachmittag soll Erdogan auch die Eröffnungsrede auf dem Wirtschaftsforum Ungarn-Türkei halten, berichtete die Ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Im Mittelpunkt steht der EU-Beitritt der Türkei

Im Mittelpunkt des Budapester Besuchs stehen laut Aussendung des Amtes des türkischen Staatspräsidenten politische, wirtschaftliche und Sicherheitsfragen, der EU-Beitritt der Türkei sowie ein gemeinsames Auftreten gegen illegale Einwanderung und Terrorismus, zitierte das ungarische Internetportal „Napi.hu“ die türkische Zeitung „Hürriyet“. Auch ein Besuch eines Soldatenfriedhofes mit Gräbern aus dem Ersten Weltkrieg steht auf dem Programm.

Erdogan nimmt weiters an der Einweihungszeremonie der restaurierten Gül-Baba-Türbe in Budapest teil. Das Mausoleum des 1541 verstorbenen, von manchen Muslimen als Heiliger verehrten türkischen Derwisch, der unter der Bezeichnung „Gül Baba“ (Vater der Rosen) bekannt ist, ist eine bekannte Sehenswürdigkeit in Budapest. Bereits 2016/17 war die Anlage mit türkischen und ungarischen Geldern erneuert worden, blieb aber seitdem bis zur nunmehrigen offiziellen Wiedereröffnung gesperrt.

Ziemlich beste Freunde?

„Napi.hu“ erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Orban und Erdogan „gute Freunde“ seien. Orban als Vertreter der „illiberalen Demokratie“ habe sich mehrfach anerkennend über den „illiberalen türkischen Präsidenten“ geäußert und diesen als „Vorbild“ bezeichnet.

Während die geplante Gegendemonstration der linken Opposition gegen Erdogan polizeilich verboten wurde, warnte die Polizei während des Erdogan-Besuches vor massiven Verkehrseinschränkungen.