Zahl der Hinrichtungen und Todesurteile weiter zurückgegangen

Die Zahl der weltweiten Hinrichtungen und auch die Zahl der verhängten Todesurteile ist auch 2018 weiter zurückgegangen.

Wie aus einem heute veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hervorgeht, sank die Zahl der Hinrichtungen um 31 Prozent (von 993 im Jahr 2017 auf 690 im Vorjahr) und erreichte damit den tiefsten Stand seit zehn Jahren.

Todesstrafe keine Lösung

Geringfügig rückläufig war auch die Zahl der Todesurteile. Hatte diese 2017 noch 2.591 betragen, sank sie 2018 auf leicht auf 2.531. Der Generalsekretär von Amnesty International, Kumi Naidoo, betonte, die Todesstrafe sei keine Lösung. Der starke globale Rückgang von Hinrichtungen zeige, dass selbst Staaten, von denen man es nicht erwarten würde, das erkennten. Trotz Rückschritten in einigen Ländern sei die Zahl der Hinrichtungen weltweit zurückgegangen. Vor allem in einigen Staaten, die seit Jahren am häufigsten Menschen hinrichteten. Dies sei ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis diese grausame Strafe der Vergangenheit angehöre, so Naidoo.

Keine Zahlen über China

Unklar bleibt wie in den Vorjahren, wie viele Hinrichtungen es in China gegeben hat. Hier wird von Amnesty geschätzt, dass jedes Jahr Tausende Menschen zum Tod verurteilt und hingerichtet wurde. Erstmals enthalten ist in der Aufzählung Vietnam, wo es im Vorjahr 85 Hinrichtungen gab.

Mehr Todesurteile im Irak und Ägypten

Verbessert hat sich die Lage von 2017 auf 2018 im Iran (die Zahl der Hinrichtungen sank von 507 auf 253), im Irak (von 125 auf 52), in Pakistan (von 60 auf 14) und in Somalia (von 24 auf 13). Gleichzeitig hat sich im Irak die Zahl der Todesurteile aber vervierfacht (von 65 auf 271). In Ägypten gab es eine Erhöhung von 402 auf 717 Todesurteile.

19.000 Menschen in Todeszellen

Naidoo sagte, langsam aber stetig werde ein globaler Konsens erreicht, die Todesstrafe zu beenden. Amnesty kämpfe seit mehr als 40 Jahren für den Stopp von Hinrichtungen. Allerdings seien nach wie vor 19.000 Menschen weltweit in der Todeszelle.

Derzeit haben 106 Länder die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Insgesamt wenden weltweit 142 Staaten die Todesstrafe nicht mehr an.

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