Gleichberechtigung weiter stärken

Vor dem morgigen Weltfrauentag, dem 8. März, haben zahlreiche Organisation auf die fehlende Gleichstellung von Frauen und Männern aufmerksam gemacht.

Obwohl diese ein Menschenrecht sei, würden Mädchen und Frauen in vielen Ländern „nach wie vor diskriminiert. Meist ist dieser Missstand gesellschaftlich und strukturell tief verankert“, betonte die Austrian Development Agency (ADA) heute in einer Aussendung.

Leistungen der Frauen für Frieden

„Frauen leisten einen Großteil der unbezahlten Arbeit, sind eher armutsgefährdet, haben weniger Zugang zu Grundbesitz und sind stärker von Gewalt betroffen“, erinnerte die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA). „Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist eine der größten Barrieren für nachhaltige Entwicklung, wirtschaftlichen Aufstieg und weniger Armut“, so ADA-Geschäftsführer Martin Ledolter. Vor allem der Beitrag, den Frauen für Frieden leisten können, werde nach wie vor unterschätzt. Aktuell fördert die ADA mit insgesamt 216 Millionen Euro Initiativen, die zur „Stärkung von Mädchen und Frauen und zu einem Ende genderbasierter Diskriminierung“ beitragen.

„Vorkämpferinnen für gesellschaftliche Entwicklung“

Frauen seien in vielen Teilen der Welt „offensichtliche und insgeheime Vorkämpferinnen für gesellschaftliche Entwicklung“, sagte auch Jutta Becker, Head of International Projects bei Missio Österreich. Die Hilfsorganisation setze deshalb auf Empowerment.

„Fester Bestandteil des klassischen islamischen Rechts“

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) warnte indes davor, auf eine „automatische Verbesserung“ der rechtlichen Lage von Frauen und Mädchen durch Globalisierung und Vernetzung zu hoffen. Die Diskriminierung von Frauen sei ein „fester Bestandteil des klassischen islamischen Rechts“ und Regierungen etwa wie im Iran zeigten „in der Praxis nicht das geringste Interesse daran, die systematische Entrechtung von Frauen zu beenden“, so IGFM in einer Aussendung.

Wenn „mutige Frauen tagtäglich ihr Leben riskieren“

Die ÖVP-Europaabgeordnete Claudia Schmidt würdigte „mutige Frauen“ wie beispielsweise die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai. Wenn man über die Grenzen Europas hinweg schaue, dann sehe man, „wo der Handlungsbedarf heute am größten ist. Wo mutige Frauen tagtäglich ihr Leben riskieren, um dieses selbstbestimmt führen zu können und anderen Frauen dabei zu helfen. Diesen Frauen gilt mein höchster Respekt“, so Schmidt.

„Machtfrage“ thematisieren

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfb) forderte anlässlich des Internationalen Weltfrauentages, die „Machtfrage“ zu thematisieren. Sexueller Missbrauch in der Kirche etwa sei „primär Machtmissbrauch“, und Machtmissbrauch sei „primär ein strukturelles Problem“, so Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der kfb. Macht als Spielraum dafür, Interessen durchzusetzen, müsse generell im Dienst der Menschenwürde und der Förderung von Gerechtigkeit und Gemeinwohl stehen. In der Kirche brauche es Reformen in der Amtsstruktur, die das bestehende Machtgefälle zwischen Männern und Frauen, Klerus und Laien aufheben, dazu eine radikale Wende in der Sexualmoral, so Pernsteiner.