Joško Vlašić i Regina Petrik
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Politik

Volksgruppensprachen lebendig erhalten

Die Grünen wollen die für das Burgenland typischen und wichtigen Volksgruppen wieder sichtbar und hörbar machen. Sie haben im Landtag einen Antrag eingebracht, damit die Vielfalt der Sprachen im Alltag erhalten bleibt.

Zum 100. Geburtstag des Burgenlandes wird auf viele Leistungen und gerne auf die Vielfalt des Landes hingewiesen. Doch wenn es um die Kultur der Volksgruppen geht, dann wird diese im Land auf die Folklore reduziert, argumentierten die Grünen.

„Wir sind ein Viersprachenland und müssen darauf achten, dass alle vier Sprachen lebendig erhalten werden“, begründete die Grüne Klubobfrau Regina Petrik den Antrag, der gemeinsam mit den Volksgruppen erarbeitet worden sei.

Vlasich: Es ist bereits fünf nach zwölf

Für den Volksgruppenaktivist Joško Vlasich ist es bereits fünf nach zwölf, denn die Volksgruppen verschwinden immer schneller. „Es gibt nur ein einziges zweisprachiges Gymnasium, die Amtssprachenregelung wird so gut wie nicht ernst genommen, der Unterricht in den Volksgruppensprachen in Volks- und Mittelschulen ist unzureichend und die Medienförderung ist sehr mangelhaft“, kritisiert Vlasich und freut sich über den Antrag der Grünen, der viele dieser Defizite beseitigen soll.

Die Forderungen der Grünen

  • Verstärkte zweisprachige Nachmittagsbetreuung für Kinder in zweisprachigen Gemeinden
  • Mehrsprachige Formulare in allen zweisprachigen Gemeinden
  • Zweisprachige Dokumente für alle Angehörigen der Volksgruppen
  • Volkspruppensprachen auch im Ortsbild wie etwa auf Wegweisern oder Güterwegen
  • Förderungen für analoge und digitale Medien insbesondere für Kinder und Jugendliche

Anfeindung, Verfolgung und Vertreibung

Petrik und Vlasich hoffen auf breite Zustimmung für ihren Antrag, gehe es ja um nichts weniger als den Erhalt der Vielfalt im Burgenland.

„Seit 100 Jahren sind viele Teile der burgenländischen Bevölkerung wegen ihrer sprachlichen, kulturellen oder religiösen Zugehörigkeit angefeindet, verfolgt und vertrieben worden. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist es zu spät und die Vielfalt geht verloren“, warnte Vlasich.